Streit eskalierte: Gruppenüberfall am Linzer Hauptbahnhof

Hauptbahnhof Linz (Archivbild)
26-jähriger Linzer war in der Straßenbahn mit zwei Burschen in Streit geraten, woraufhin einer der beiden telefonisch Verstärkung anforderte.

Eine Auseinandersetzung "von Mann zu Mann" ist am Sonntag am Linzer Hauptbahnhof extrem eskaliert. Einer der Streithähne hatte offenbar per Telefon Verstärkung angefordert und sein Kontrahent sah sich plötzlich zehn bis 15 Angreifern gegenüber. Der Mann wurde verprügelt und ausgeraubt, berichtete die oberösterreichische Polizei.

Der 26-jährige Linzer war in der Straßenbahn mit zwei Burschen in Streit geraten. Einer der beiden sagte zu ihm: "Machen wir eins zu eins" - soll heißen: tragen wir das mit den Fäusten aus. Der 26-Jährige war dem Zweikampf laut Polizei nicht abgeneigt. Allerdings begannen die zwei Burschen plötzlich hektisch zu telefonieren. Beim Aussteigen am Bahnhof waren sie bereits zu viert, wenige Meter weiter an der Rolltreppe war aus dem geplanten "einer gegen einen" ein "einer gegen zehn" bis "einer gegen 15" geworden.

Faustschläge ins Gesicht

Einer aus der Gruppe schlug den Linzer mit der Faust ins Gesicht, worauf dieser hinfiel. Am Boden wurde er noch in den Rücken getreten, in den Schwitzkasten genommen und ihm wurde seine Kappe und seine Geldbörse gestohlen. Dann liefen die Angreifer davon.

Laut einem Zeugen soll es sich bei den zwei Haupttätern um einen Araber mit schwarzem Vollbart und einen Afghanen gehandelt haben. Die Polizei setzt ihre Hoffnungen nun in die Auswertung der Videoüberwachung.

Der Hauptbahnhof und die städtischen Parkanlagen seien "Angstorte", sieht die Linzer FPÖ Handlungsbedarf, das Sicherheitsgefühl in der oberösterreichischen Landeshauptstadt zu verbessern. Die Freiheitlichen fordern unter anderem ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen, ein sektorales Bettelverbot sowie Videoüberwachung in Öffis und untermauern das mit den Ergebnissen einer Studie. Für diese wurden 700 Linzer ab 16 Jahren befragt.

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Sehr bzw. einigermaßen sicher vor Verbrechen und Straftaten fühlen sich demnach drei Viertel der Stadtbewohner. 24 Prozent beantworten die Frage mit "nicht besonders sicher" bzw. "gar nicht sicher". Nach Geschlechtern und Alter haben jüngere Frauen tendenziell mehr Angst. Besonders angeschlagen ist das Sicherheitsgefühl auch bei FPÖ-Wählern, während Sympathisanten der Grünen kaum eine Gefahr sehen.
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Laut Studie als mehrheitlich sicher gelten Orte wie der Hauptplatz und öffentliche Verkehrsmittel, während Plätze wie der Hauptbahnhof und Parks wie der Volksgarten überdurchschnittlich schlecht abschneiden.

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