Sperre für Abriss der Linzer Eisenbahnbrücke ab Samstag

Das Ende der Linzer Eisenbahnbrücke naht.
Mit umfangreichen Verkehrsstaus ist zu rechnen. Neue Donauquerung erst ab 2020.

In der Nacht auf Samstag tritt in Linz die Sperre der vor allem vom Kfz-Verkehr benützten Eisenbahnbrücke über die Donau in Kraft. Mit dem Einsetzen des Berufsverkehrs am Montag ist mit umfangreichen Staus zu rechnen. Zu Wochenbeginn starten auch die Vorarbeiten zum Abriss der 115 Jahre alten Brücke. Die neue Donauquerung dürfte erst Mitte 2020 benützbar sein.

Die Stadt Linz und das Land Oberösterreich haben zahlreiche Begleitmaßnahmen für den Verkehr angekündigt: Umleitung von Buslinien, neue Busspuren und zusätzliche eingesetzte Busse. Weiters soll eine Umkehrschleife für die Straßenbahnlinien errichtet werden, um deren Frequenz zu erhöhen, dazu neu programmierte Ampelschaltungen sowie Halte- und Parkverbote und Radwegeumleitungen mit umfassender Beschilderung. Obendrein werden die Transportkapazitäten für die Pendler auf der Mühlkreisbahn und der Summerauerbahn zur Morgenspitze erhöht.

Sperre für Abriss der Linzer Eisenbahnbrücke ab Samstag
ABD0005_20150820 - LINZ - ÖSTERREICH: THEMENBILD - Illustration zum Thema "Volksbefragung Linzer Eisenbahnbrücke": Die Linzer werden am Wahlsonntag, 27. September 2015, mit einer Volksbefragung auch über die Zukunft der Eisenbahnbrücke über die Donau abstimmen. Der Entscheid über Sanierung oder Abriss der Donauquerung entpuppt sich als Wahlkampfthema in der Stadt. Im Bild die Brücke am 14. Juli 2015. - FOTO: APA/BARBARA GINDL

Bis 2020 nur drei statt vier Donauquerungen

Der ÖAMTC bedauerte in einer Presseaussendung, dass seine Forderungen nach einer raschen Entscheidung über die Zukunft der Brücke und Planungsarbeiten für einen Neubau ungehört geblieben seien. So müsse Linz nun voraussichtlich bis 2020 mit drei statt bisher vier Donauquerungen auskommen. Eine Erleichterung wäre die Aufhebung der Vignettenpflicht im Bereich der Voest-Brücke. Weil dafür aber die rechtliche Grundlage fehle, sollte die Asfinag in den ersten Wochen nach der Brückensperre auf Kontrollen verzichten. Dann könnten die Autolenker zumindest die verschiedenen Umleitungsrouten ohne zusätzliche Kosten testen und die für sie optimale Variante herausfinden.

"Vier Jahre ohne Eisenbahnbrücke sind zu viel"

Kritisch äußerte sich auch die Wirtschaftskammer: Dass seit der Volksbefragung im September fünf Monate verstrichen seien, erst jetzt mit dem Bewilligungsverfahren gestartet werde und es nur sehr grobe Zeitpläne für Abbruch- und Neuabwicklung gebe, sei verwunderlich. "Das wäre so, wie wenn man als Unternehmen ein Betriebsgebäude abreißt, ohne dass eine Bewilligung für den Neubau vorliegt und dann auf ungewisse Zeit die Produktion stillsteht", hieß es in einer Presseaussendung. Vier Jahre ohne Eisenbahnbrücke seien zu viel. Die Wirtschaftsvertretung verlangte, dass die neue Brücke schon 2019 fertig sein sollte.

Die Verlängerung der Linzer Straßenbahn bis zur Trauner Kreuzung ist am Donnerstag feierlich eröffnet worden. Der nächste Abschnitt bis zum Schloss Traun soll Ende August fertig sein.

Seit Mittag fahren die Straßenbahnen im 15-Minuten-Takt von der Landgutstraße in Urfahr bis zur Trauner Kreuzung. Mit der Verlängerung der Linie drei um vorerst drei Stationen haben die Linzer und die Leondinger nun u.a. eine Öffi-Anbindung an das Einkaufszentrum PlusCity in Pasching. Der Konsumtempel hat zuletzt ebenfalls ausgebaut und eröffnet am Freitag ein neues Hollywood Megaplex-Kino um 30 Millionen Euro.

Wenn die Bim ab Spätsommer bis zum Schloss Traun fährt, überschreitet sie erstmals die Kernzonengrenze des Oö. Verkehrsverbundes. Die Passagiere können dann zwar weiter fahren, müssen aber auch mehr zahlen.

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