Sicher wedeln und abschwingen

Sicher wedeln und abschwingen
Unfälle auf der Piste passieren häufiger bei Übermüdung und wenn Alkohol im Spiel ist

Die Semesterferien haben begonnen in Oberösterreich, für viele geht es entweder die ganze Woche oder tageweise auf die Piste. Die Statistik zeigt, je mehr Menschen auf dem Hang sind, desto mehr Unfälle passieren: Wenn an einem Tag 5000 Menschen in einem Skigebiet unterwegs sind, verletzen sich fünf davon. Die meisten verletzen sich an den Kniebändern, am Unter- und Oberschenkel sowie an der Schulter.

Robert Pehn, Leiter der Abteilung für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf, gibt Tipps für das sichere Skifahren:

  • Null Promille „Alkohol macht müde und fördert die Überschätzung des eigenen Könnens. Null Promille machen nicht nur auf der Piste, sondern auch danach Sinn: Viele verletzten sich auf der Skihütte, mit Skischuhen auf rutschigem Boden“, so der Mediziner.
  • Übermüdung Die meisten Unfälle ereignen sich am Nachmittag aufgrund von Müdigkeit. Wer sich also nach der Mittagspause nicht mehr voll fit fühlt, sollte für den restlichen Tag im Tal abschwingen.
  • Körperliche Fitness „Wer den ganzen Tag auf der Piste ist, braucht einen sehr guten Trainingszustand, da sonst mit der Ermüdung das Verletzungsrisiko steigt – besonders bei Trendsportarten wie Carven oder Snowboarden“, erklärt Experte Pehn. Stürzen Carver bei 30 km/h auf einer gewalzten Piste, beträgt die Belastung das 30- bis 40-Fache des eigenen Körpergewichts. Muskeln, Bänder und Gelenke sollten auf den Wintersport vorbereitet werden.
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  • Nicht überschätzen Besonnene Sportlerinnen und Sportler lassen sich von niemandem zu einem Hang überreden, der nicht zum eigenen Können passt.
  • Helm aufsetzen Immer wieder kommt es auf den Pisten zu schweren Kopfverletzungen mit Schädel-Hirn-Traumata. Kollisionen mit anderen Skifahren, Stürze auf vereisten Pisten oder der Aufprall auf einen Baum können schwere Hirnschäden nach sich ziehen. Besonders gefährdet sind Kinder. Dennoch: „Auch mit Helm unbedingt das Fahrverhalten an das eigene Können anpassen. Niemand ist unverwundbar“, so Pehn.
  • Ausrüstung Sicher fährt, wer mit einer Ausrüstung unterwegs ist, die in Schuss ist, das gilt speziell auch für Kinder.
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Sicherer Skitag beginnt schon auf dem Parkplatz

Wer Tagesausflüge ins Skigebiet einplant,  muss mit entsprechend Verkehr und Stau rechnen. Für viele beginnt der Tag nicht auf der Piste, sondern auf dem Parkplatz.

„Im Winterurlaub gilt es nicht nur auf der Skipiste selbst vorausschauend und rücksichtsvoll zu fahren. Auch auf dem Parkplatz gibt es ein erhöhtes Unfallrisiko – durch das hektische Treiben, die Schalldämpfung des Schnees, wodurch Autos schlechter gehört werden können und den Zeitdruck, so schnell wie möglich auf der Piste zu stehen. Achtsames und rücksichtsvolles Verhalten kann dabei Unfälle und Sachschäden verhindern“, erklärt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger.

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