Bunte Hauben gegen die Tristesse

Seppy und Omama häkeln bunte Hauben
Fröhlichkeit und Gelassenheit kommen zurück, wenn man sich kreativ beschäftigt. Das weiß die Omama

von Christa Koinig

Habt ihr schon einmal etwas von Doppelstäbchen gehört? Ich meine nicht das hölzerne Essbesteck für chinesische Gerichte. Oder wisst ihr, was eine feste Masche ist? Damit ist nicht die Schleife gemeint, mit der ich ein Geschenkspackerl zubinde. Und eine Luftmasche fliegt auch nicht in der Luft herum.

Aber ganz von Anfang an. Wir können schon wieder nicht Theater spielen und sitzen viel daheim herum. Alles ist ein bisserl trist. Aber unsere Omama hat für so was ein sehr gutes Rezept. Sie sagt, was auch immer kommt, man soll allem im Leben mit ein bisschen Buntheit begegnen, auch wenn’s noch so schwierig erscheint. Sie war zum Beispiel eine der Ersten, die im letzten Jahr, während der Lockdown-Zeit bunte Mundschutz-Masken genäht und diese an Freundinnen und Freunde verschenkt hat. Später dann wurden solche Masken an allen Ecken und Enden verkauft, in allen Größen und Farben. Daher hat sich Omama jetzt was ganz anderes einfallen lassen. Sie macht Mützen. Omama sagt dazu „Hauben“, das Wort wäre ihr lieber.

Von Stäbchen und Luftmaschen

Und weil sie für diese Hauben ihre buntesten Wollreste zusammen gesucht hat, werden es richtig regenbogenfarbige Hauben. Und in echt, man fühlt sich damit gleich viel fröhlicher. Omama verschenkt diese Mützen wieder, und damit sie das alles nicht alleine machen muss, helfe ich ihr dabei. Jetzt komme ich wieder zu den Stäbchen, festen Maschen und Luftmaschen. Die Hauben werden nämlich gehäkelt, und da gibt’s diese verschiedenen Maschen. Man braucht dazu bunte Wolle, eine Häkelnadel und eine Omama, die einem alles erklärt. Und schon gibt’s mehr Fröhlichkeit in der tristen Zeit, und warme Ohren obendrein.

Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters

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