Seelenbilder aus Wachs und Feuer

Seelenbilder aus Wachs und Feuer
Bianca Kiso zeigt ihre besonderen Enkaustik-Werke aus Bienenwachs aktuell in der Linzer Edelwerkstatt.

Es duftet nach Honig, immer wieder zischt der Bunsenbrenner. Wenn Bianca Kiso in ihrem Atelier die Ärmel hochkrempelt, geht es heiß her. In Eigenregie hat sich die Autodidaktin diese Jahrtausende alte Kunstform der Enkaustik angeeignet: Flüssiges Bienenwachs wird mit Pigmenten eingefärbt, in Schichten auf eine Holzplatte aufgetragen. Diese einzelnen Schichten werden mit Feuer aus dem Bunsenbrenner miteinander verschmolzen.

Resonanz

Lange tüftelte die 30-Jährige an ihrer Technik, seit zwei Jahren präsentiert sie ihre Werke einer breiten Öffentlichkeit – mit großer Resonanz. Zur Eröffnung der aktuellen Ausstellung „Body and F(r)ame“ und der Bilderreihe „Let’s take a SELFIE“ in der Linzer Edelwerkstatt erschien unter anderem Heinz Angerlehner. In seinem gleichnamigen Museum in Thalheim bei Wels stellte Bianca Kiso erst kürzlich aus, das nächste Projekt wird im Rahmen der Festwochen Gmunden mit einer umfassenden Einzelschau stattfinden.

„Meine Kunst muss immer eine Aussage haben, das bin ich dieser geschichtsträchtigen Kunstform schuldig“, erklärt Kiso. Deswegen beschäftigt sie sich in den neuesten Arbeiten mit dem weiblichen Körper als Statussymbol und den beiden widersprüchlichen Polen Körperhass und Körperkult.

Zentral in Kisos Bildern ist auch die menschliche Seele mit all ihren Tiefen und Abgründen. „Speziell in meiner Selfie-Serie möchte ich dazu anregen, unter die Oberfläche zu sehen, sich Zeit für sich selbst zu nehmen und alte Klischees aufzubrechen.“

Die Bilder von Bianca Kiso hängen bis 20. April in der Edelwerkstatt (Marienstraße 10, Linz, www.edelwerkstatt.at), einem Geschäft für Vintage und Upcycling mit witzigen, skurrilen, ästhetisch anspruchsvollen Produkten, die alle eine Geschichte erzählen, weil sie Geschichte haben.

www.biancakiso.com

Kommentare