Für das Auge ist das stundenlange Nahesehen anstrengend und kann ohne ausgleichende Maßnahmen zu einem übermäßigen Längenwachstum des Augapfels und somit zu Kurzsichtigkeit führen.
„Deswegen ist es umso wichtiger, regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt zu absolvieren“, sagt Wögerer. So lasse sich eine Fehlsichtigkeit rechtzeitig entdecken.
Regelmäßig zum Arzt
„Wir Optiker stellen die Fehlsichtigkeit fest, verweisen aber immer auf die Wichtigkeit der Untersuchung beim Augenarzt. Das ist übrigens nicht nur für Kinder ein Mal pro Jahr sinnvoll, sondern auch für Erwachsene“.
Kontaktlinsen seien für jüngere Kinder oft noch kein Thema und bei den Brillen gehe es vor allem darum, dass sie robust sind und perfekt sitzen: „Kinder haben einen anderen Blickwinkel. Weil sie kleiner sind, schauen sie mehr nach oben. Das muss beim Anpassen berücksichtigt werden.“
Es könne aber auch das Umfeld eine beginnende Fehlsichtigkeit erkennen. Einige Verhaltensweisen deuten darauf hin: „Wenn Kinder schnell erschöpft sind und sich nicht konzentrieren können. Wenn sie Bücher und Tablets viel zu nahe halten, wenn sie immer wieder die Augen zusammenkneifen und reiben oder wenn Kinder sehr tollpatschig sind oder Dinge nicht exakt greifen können: Das alles können Indizien für eine Kurzsichtigkeit sein“, erklärt der Innungsmeister, und: „Eine unerkannte Sehschwäche kann auch zu schulischen Problemen in Bezug auf die Leistung führen.“
So wenig Zeit wie möglich vor dem Bildschirm
Handys, Tablets & Co sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Experte Michael Wögerer plädiert trotzdem bei Kindern darauf, die Bildschirmzeiten einzuschränken: „Prinzipiell gilt: So wenig Zeit wie möglich vor Bildschirmen verbringen. Kinder sollen rausgehen an die frische Luft. Der Blick in die Ferne entspannt die Augenmuskulatur.“
Der andauernde Blick auf nahe Distanzen in Kombination mit einer verminderten Umgebungshelligkeit könne das Risiko einer Kurzsichtigkeit erholen.
Beim Arbeiten am PC oder Tablet empfiehlt der Optiker die 20/20/20-Regel: Alle 20 Minuten die Augen für 20 Sekunden auf ein 20 Meter entferntes Objekt richten. Auch Tageslicht ist für die Erholung der Augen sehr wichtig.
„Es ist entscheidend, immer für einen Ausgleich zu sorgen und die Belastung für die Augen so niedrig wie möglich zu halten.“
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