Salbei wirkt entzündungshemmend

Silke Kranz ist diplomierte Ernährungs- und Sportmedizinerin und Ärztin für Allgemeinmedizin in Bad Zell
Salbeitee ist gut bei Atenwegsinfekten. Er senkt das Fieber und lindert Halsschmerzen – Entweder Trinken oder Gurgeln

So schön es ist, dass der Winter nun endlich eingezogen ist, so häufen sich derzeit auch die Atemwegsinfekte. Mein Verbrauch an Holzmundspateln, die ich verwende, um meinen kleinen und großen Patienten in den Hals zu schauen, ist in den letzten Tagen exorbitant angestiegen.

Die meisten Racheninfekte sind durch Viren bedingt, es gibt also keine Therapie im eigentlichen Sinn, sondern nur eine symptomatische Behandlung. Grund genug, um einmal dem Salbei ein paar Worte zu widmen. Der botanische Name für Salbei lautet „Salvia“ und leitet sich somit lateinischen Wort salvare für heilen ab. Er enthält jede Menge ätherischer Öle, die unterschiedlichste Wirkungen haben.

Um gleich bei den Atemwegsinfekten zu bleiben: Salbeitee wirkt fiebersenkend, leicht desinfizierend und lindert Halsschmerzen. Er kann getrunken oder zum Gurgeln verwendet werden. Das empfehle ich vor allem bei Kindern, da es nichts ausmacht, wenn ein Teil geschluckt wird. Die entzündungshemmende und reinigende Wirkung rechtfertigt somit die Verwendung bei Zahnfleischentzündungen. Als Tinktur kann der Salbei auch äußerlich zur Behandlung von offenen Hautstellen und Abszessen aufgetragen werden. Wollen Sie Ihr Haar stärken, können Sie sich mit Salbei die Haare spülen. Die Aromen durch die ätherischen Öle können nicht nur Schweißgeruch übertünchen, sondern auch die Bildung vermindern.

Eine spezielle Sorte, der Muskatellersalbei, wird sogar zur Parfumherstellung verwendet. Diese Öle helfen ebenso im Garten. Sie vertreiben Insekten und können somit zwischen Nutzpflanzen angebaut werden, schützen aber ebenfalls uns vor Gelsen. Natürlich hat der Salbei auch seine Berechtigung in der Küche – am berühmtesten ist er wohl im Saltimbocca alla Romana. Er wirkt verdauungsfördernd und wird deshalb gerne schweren Speisen zugefügt. Wenn Sie nun denken, „nur her mit dem Salbei!“, möchte ich Ihnen eine kleine Einschränkung geben: Sind Sie stillende Mutter, sollten Sie die Hände vom Salbei lassen, denn er reduziert die Milchproduktion. Natürlich kann selbst diese Wirkung gezielt eingesetzt werden, wenn Sie abstillen möchten.

Habe ich Sie nun überzeugt, ein uraltes Kraut als Medizin zu verwenden? Sie haben heuer im Sommer aber vergessen, Salbei anzupflanzen – kein Problem! In Ihrer Apotheke oder Ihrem Reformhaus finden Sie bestimmt getrocknete Blätter aus biologischer Herstellung. Und schon haben Sie einen Allrounder für große und kleine Wehwehchen sowie gleichzeitig ein Küchenkraut zuhause.

Silke Kranz ist diplomierte Ernährungs- und Sportmedizinerin und Ärztin für Allgemeinmedizin in Bad Zell

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