Russe will Hitler-Geburtshaus abreißen

Russe will Hitler-Geburtshaus abreißen
Ein russischer Politiker sammelt Geld für den Kauf der Immobilie. Danach will er sie dem Erdboden gleichmachen.

Die Diskussion um das Hitler-Geburtshaus in Braunau in Oberösterreich treibt neue Blüten. Der russische Parlamentsabgeordnete Franz Klinzewitsch von der Regierungspartei "Einiges Russland" will das Gebäude kaufen, um es dann abzureißen. Klinzewitsch wolle die für den Kauf nötige Summe von rund zwei Millionen Euro sammeln, sagte seine Sprecherin der französischen Nachrichtenagentur AFP.

Der kommunistische Abgeordnete Wadim Solowiew unterstützt die Idee. Alles was mit dem Andenken des Faschismus zu tun habe, müsse von der Erdoberfläche verschwinden, sagte Solowiew der Tageszeitung Iswestija. Er wolle mit seinen Parteikollegen an dem Hauskauf teilnehmen. Hitlers Geburtshaus war in der Vergangenheit als Bibliothek, als Schule, als Bank und schließlich als Betreuungseinrichtung für Behinderte genutzt worden. Seine künftige Verwendung ist umstritten.

Um das Hitler-Geburtshaus war Ende September in Braunau eine Diskussion entbrannt. Während Bürgermeister Hannes Waidbacher (ÖVP) einer Wohnnutzung des Gebäudes offenbar den Vorzug gegenüber einer Gedenkstätte geben wollte, plädierte die Grüne Landtagsabgeordnete Maria Buchmayr für ein "Haus der Verantwortung" und dafür, dass der Bund die Immobilie kauft. Auch die SPÖ Braunau sprach sich gegen die Pläne des Bürgermeisters aus, das Hitler-Geburtshaus als Wohngebäude zu nutzen. Bezirksparteivorsitzender Harry Buchmayr befürchtete, dass dieses Angebot die falsche Klientel ansprechen könnte und plädierte ebenfalls für einen Ankauf durch die öffentliche Hand.

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