OÖ: Stimmen für kürzere Quarantäne werden laut

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Die Quarantänezeit von zehn auf fünf Tage reduzieren: Dieser Vorstoß stößt in Oberösterreich auf offene Ohren.

In Oberösterreich mehren sich die Stimmen für eine Verkürzung der Quarantäne.

Nach einem entsprechenden Vorstoß der türkisen LHStv. Christine Haberlander am Wochenende kam nicht nur Zustimmung aus der Wirtschaftskammer, sondern auch vom roten Linzer Bürgermeister Klaus Luger und dem blauen Welser Stadtchef Andreas Rabl.

Eine Vorverlegung der Sperrstunde ist vorerst nicht geplant.

"Lockdown durch die Hintertür"

Haberlander hatte sich am Wochenende in einem Interview mit den Oberösterreichischen Nachrichten dafür ausgesprochen, die Quarantänezeit von zehn auf fünf Tage zu reduzieren. Das lasse sich vom virologischen Standpunkt begründen. Ein Ansteigen der Infektionszahlen habe zur Folge, dass auch viele Kontaktpersonen in Quarantäne müssten. Diese fehlten im Arbeitsleben, das sei ein "Lockdown durch die Hintertür", so Haberlander.

Zustimmung kam postwendend vom Linzer Bürgermeister Luger, der diesen Vorschlag ausdrücklich begrüßt: "Auch das medizinische Expertenteam des Linzer Krisenstabs hält diese Zeit für ausreichend." Er stimme Haberlander zu, dass "eine solche Verkürzung die Bereitschaft der Bevölkerung zur Mitwirkung noch mehr erhöhen würde".

In Linz konnte man nach Angeben der Stadt zuletzt bei über 90 Prozent der Fälle die konkrete Infektionsquelle feststellen, in Wels gibt es laut Rabl 15 Prozent, in denen der Ursprung unklar bleibt. Vom Rest haben sich aber 70 Prozent im privaten Bereich angesteckt und nur etwa drei Prozent würden aus der Gastronomie resultieren. Rabl hält daher nichts davon, "das öffentliche Leben auf Null herunterzufahren", denn dadurch würde man Zusammenkünfte noch stärker in den privaten Bereich verlagern, warnte er in der Pressekonferenz.

Die oberösterreichische Wirtschaftskammer-Präsidentin Doris Hummer sprach sich bereits für eine Herabsetzung der Quarantänezeit von zehn auf fünf Tage aus: "Ich sage schon seit Wochen, dass endlich Schluss sein muss mit dem Covid-Daueralarm, der unsere Betriebe tagtäglich vor Riesenprobleme stellt. Stattdessen gehören alle Daten und Fakten zur Pandemie auf den Tisch. Dann können wir daraus ableiten, welche Schutzmaßnahmen weiter Sinn machen und welche nicht." Und neue medizinische Erkenntnisse würden dafür sprechen, dass eine Verkürzung der Quarantäne auf fünf Tage möglich wäre, so Hummer. Zudem brauche es schnellere Frei-Testungen.

Keine Vorverlegung der Sperrstunde

Eine Vorverlegung der Sperrstunde ist in der oberösterreichischen Gastronomie vorerst nicht geplant. "Experten befürchten, dass sich noch mehr unkontrolliert in den Privatraum verlagert", so Landehauptmann Thomas Stelzer. Er verwies darauf, dass bei bisher 16.000 Kontrollen im Gastgewerbe nur 170 Anzeigen erstattet wurden. Allerdings will auch er eine Verkürzung der Quarantänezeit von zehn auf fünf Tage. Diese müsste aber der Bund vorgeben.

Das am Montag vorgestellte Corona-Maßnahmenpaket der Bundesregierung begrüßte Stelzer: "In ganz Österreich steigen die Infektionen rasant an. Ein österreichweites Vorgehen ist daher der richtige Weg." Die Maßnahmen seien notwendig, um die Kontrolle über das Virus zu behalten, ist Stelzer überzeugt. In Oberösterreich treten am Dienstag die Gastro-Registrierungspflicht und strengere Sicherheitsvorschriften in Alten- und Pflegeheimen in Kraft. Darüber hinaus seien derzeit keine lokalen Verschärfungen in Oberösterreich geplant, so Stelzer.

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