ÖBB schließen Lücke Wien-Wels

Ab 2026 soll Westbahn zwischen Wien und Wels viergleisig sein
Vier Gleise westlich von Linz sollen Nadelöhr beseitigen, Pyhrnstrecke weiter im ÖBB-Fokus

Mehr als eine Viertelmilliarde Euro werden die ÖBB im 2019 allein in Oberösterreich in den Neubau und die Erhaltung der Bahninfrastruktur investieren. Die ÖBB-Investitionen in einem ihrer wichtigsten Märkte in Österreich steigen gegenüber 2018 um 15 Prozent, kündigte ÖBB-Vorstandschef Andreas Matthä an. Mit 17,5 Millionen Fahrgäste im Jahr 2018 zählen die Oberösterreicher zu den emsigsten Bahnfahrern. Personen- und Güterverkehr auf Westbahn und künftig auch auf der Pyhrnstrecke Richtung Süden sind bestimmende Themen in den ÖBB-Planungen.

Vorrang für viergleisigen Lückenschluss.

Heuer starten die Baumaßnahmen für die durchgehende Viergleisigkeit zwischen Wien und Wels im Westen des Linzer Hauptbahnhofs („Westkopf“). Dabei handelt es sich um eines der größten ÖBB-Bauprojekte der kommenden Jahre. Bis 2027 werden 250,6 Millionen Euro verbaut. Wie ÖBB-Chef Matthä versichert, ist es dringend notwendig dieses Nadelöhr zwischen Wien und Wels zu beseitigen. „Wir haben die Kapazitätsgrenze erreicht.“ Aufgrund der Zweigleisigkeit leide der Ausbau des Nahverkehrs im Linzer Großraum. Für den Abschnitt Linz-Marchtrenk (775,8 Mio. €) liegt seit einem Jahr der UVB-Bescheid vor. Einsprüche dagegen liegen beim Bundesverwaltungsgerichtshof. Für Marchtrenk-Wels (225,9 Mio. €) sind die Einreichungen für die UVP und die eisenbahnrechtliche Genehmigung noch heuer geplant. Die Inbetriebnahme der vier Gleise zwischen Linz und Wels ist für 2026 geplant.

ÖBB schließen Lücke Wien-Wels

ÖBB-Investitionsprogramm für 2019: v.l. Landeshauptmann Stelzer, ÖBB-Vorstandschef Matthä, Verkehrslandesrat Steinkellner

Pyhrnstrecke samt Bosruck-Tunnel in Evidenz.

Eine effiziente Bahnverbindung zwischen Linz und Graz über die Pyhrnstrecke erachtet Matthä weiter als großes ÖBB-Ziel. Zumal die Verbindung vom Umschlaghafen Kober (Slowenien) über Linz in den deutschen Industrieraum eine wichtige wirtschaftliche Dimension hat. 2019 finden auf der Pyhrnstrecke auf fünf Bahnhöfen Modernisierungsarbeiten statt. 2023 möchte man mit der Strecke ins neue Transeuropäische Grundnetz schlüpfen, um an EU-Mittel zu kommen, sagte OÖ Verkehrslandesrat Günther Steinkellner. Erst ab 2030 sei daran zu denken, den neuen Bosruck-Bahntunnel bauen zu können, weil bis dahin die Tunnelbauer in Österreich am Semmering, auf der Koralm und am Brenner ausgelastet sind, sagte Matthä.

Weiter Warten auf den großen Schub für den Nahverkehr in OÖ.

Mit Modernisierungen von Landbahnhöfen und 500 neuen Pkw-Park&Ride-Plätzen wollen die ÖBB 2019 den Nahverkehr in OÖ stärken. Große Würfe wie die zweite Linzer Straßenbahn-Achse samt Durchbindung der Mühlkreisbahn sind in Verhandlung. Das Land sei gerüstet, Beiträge zu leisten, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer, ÖVP.

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