Oberösterreicher blicken beim Essen über den Tellerrand
Gutes Essen und gutes Trinken – das sind laut einer Imas-Umfrage die Hauptinteressensgebiete der oberösterreichischen Bevölkerung oder wie Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) es in der Pressekonferenz am Montag formulierte: „Oberösterreicher sind bewusste Genießer.“ Vor allem anhand von Regionalität, Frische und Bio bewerten diese laut Ernährungsreport 2020 die verfügbaren Lebensmittel.
2017 wurde der erste OÖ-Ernährungsreport in Auftrag gegeben. Zudem gebe es Vergleichswerte aus den Jahren 1987 und 1976. Somit konnte laut Paul Eiselsberg vom Imas-Institut für Markt- und Sozialanalysen eine Entwicklung über die Jahre festgestellt werden.
So zeigte die neuerliche Umfrage etwa, dass seit 1987 die Oberösterreicher mehr Wert auf eine ausgewogene Ernährung legen: Um 19 Prozent hat das Interesse daran zugelegt. Ähnlich zugenommen hat die Relevanz von hochwertigen Fetten und Ölen. Rückläufig ist im Vergleich zu 1987 hingegen die Zahl der Menschen, die Kalorien zählen.
Täglich Brot
Gegessen wird meist zu Hause, auch wenn dieser Wert leicht abnimmt: Kantinen und Gasthäuser gewinnen so an Bedeutung für das tägliche Leben. Egal wo: Bei 38 Prozent – dem Großteil der Befragten – liegt zu Mittag Fleisch am Teller, vor allem Geflügel. Zum Vergleich: 1976 lag dieser Wert noch bei 59 Prozent.
Auch Suppen und süße Nachspeisen sind rückläufig. „Den Dreiklang von Vor-, Haupt- und Nachspeise gibt es heutzutage nicht mehr so häufig“, erklärt Eiselsberg diesen Umstand. Täglich am Speiseplan der Oberösterreicher stehen dafür auf alle Fälle Brot und Gebäck: Jeder zweite Oberösterreicher isst diese Backwaren täglich.
Immer mehr schauen die Oberösterreicher anscheinend über den Tellerrand: Eine umweltschonende Produktion, eine artgerechte Tierhaltung und der Verzicht auf Konservierungsstoffe gewinnen an Bedeutung.
Durchgeführt wurde die Befragung in OÖ Anfang dieses Jahres, also noch vor Corona. Wie sich die Essgewohnheiten seither entwickelt haben, kann laut Eiselsberg noch nicht prognostiziert werden. Er rechnet jedoch damit, dass Regionalität dadurch noch mehr an Relevanz gewonnen hat.
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