Oberösterreich bei Magnetresonanztomografen benachteiligt

Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander
Das Land Oberösterreich fordert mehr Magnetresonanztomograf (MRT)-Geräte. Die Verhandlungen darüber mit der Gesundheitskasse (ÖGK) stocken.

Das Bundesland liege mit der einwohnerbezogenen Versorgung österreichweit an letzter Stelle, argumentiert Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) als Gesundheitsreferentin. In Oberösterreich seien gemäß dem von der Bundeszielsteuerung genehmigten Großgeräteplan 23 Geräte im Einsatz, zwölf davon im Zentralraum Linz. Im Österreichschnitt kommen fast 51.000 Einwohner auf ein Gerät. In Oberösterreich seien es fast 65.000, in Niederösterreich 62.000, in der Steiermark 44.500 und in Wien an die 43.500. Richtwert für die Planung sei eine Erreichbarkeit von 45 Minuten. Diese sei in den Regionalkliniken Bad Ischl, Freistadt, Kirchdorf, Schärding und Grieskirchen nicht oder nur bedingt gegeben. Deshalb sollten dort die weiteren Geräte installiert werden.

Wirtschaftlichkeit gegeben

Dass sie dort auch wirtschaftlich betrieben werden können zeige das Beispiel Klinikum Rohrbach. Dort sei ein hochmoderner MRT im Einsatz - in Kooperation mit zuweisenden niedergelassenen Ärzten aus den Bezirken Rohrbach und Urfahr-Umgebung. Für die Versorgung der von diesen zugewiesenen Patienten zahle die Sozialversicherung Tarife.

Keine Fortschritte mit der Gesundheitskasse

Der Grund für ihren Vorstoß sei, dass die Verhandlungen mit der ÖGK in Stocken geraten seien, ein Abschluss sei nicht absehbar, berichtete Haberlander. Wenn die ÖGK die Wünsche des Landes unterstütze, würden diese an die Bundeszielsteuerung zur Zustimmung herangetragen, in letzterer sind die Bundesländer, die Sozialversicherungen und das Gesundheitsministerium vertreten. Das Land sei durchaus bereit, Geld in die Hand zu nehmen und sich die Kosten mit der ÖGK zu teilen. In der Regel seien pro Standort jeweils Umbauarbeiten notwendig (zwei Millionen Euro), Gerätekauf (eine Million) und Betriebskosten (800.000 Euro pro Jahr).

Zu lange Wartezeiten

Beistand kommt vom Vorsitzenden der Geschäftsführung der Oberösterreichischen Gesundheitsholding Franz Harnocourt und dem Geschäftsführer der OÖ. Ordensspitäler Koordinations GMBH Peter Ausweger: Derzeit gebe es durch die zu geringe Zahl der Anlagen lange Wartezeiten auf Untersuchungstermine. MRT würden optimale Diagnosegrundlagen ohne Strahlenbelastung für eine Vielzahl von Erkrankungen, beispielsweise des Bewegungsapparates wie Knochenbrüchen, Muskel- und Gelenkverletzungen oder Bänderrissen, aber auch bei Alzheimer, Parkinson, Schlaganfällen und in der Gefäßchirurgie liefern.

Kommentare