Nussige Heurige aus Eferding liegen wieder im Regal

Bis 10. August können „Heurige“ geerntet werden. Fast zeitgleich startet das Klauben der Lagererdäpfel.
Die Ernte der Frühkartoffeln hat zehn Tage früher als vergangenes Jahr begonnen.

Praktisch fettfrei, sättigend, leicht zu schälen und nur 70 Kalorien pro 100 Gramm. Dazu kommt ein nussiger, würziger Geschmack – die Rede ist von Erdäpfeln, genauer gesagt von den Heurigen. Denn es ist wieder so weit: Die Erntezeit für sie hat begonnen, wie Oberösterreichs Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) am Dienstag in einer Pressekonferenz verkündete, in Eferding sogar zehn Tage früher als 2021.

„Spezielle Sorten, frühzeitige Pflanzung und das Abdecken mit Vlies oder Folie bewirken einen Erntevorsprung“, erklärte Manfred Schauer, Obmann Eferdinger Landl-Erdäpfel. Sie sind die einzige oö. Erzeugergemeinschaft, die Heurige anbaut und vermarktet und damit die Ersten, die ihre Erdäpfel aus der Erde holen, denn die Heurigen markieren den Saisonstart. Bereits jetzt gibt es diese Frühkartoffeln deshalb zu kaufen.

Lagerkartoffel

Jedoch nur bis 10. August, denn nur solange dürfen sie als „Heurige“ bezeichnet werden. Für alle Kartoffelliebhaber ist das aber keine Hiobsbotschaft, denn danach geht es unverzüglich mit dem Erdäpfel-Klauben der „lagerfähigen“ Kartoffeln weiter – und die gibt es dann das ganze Jahr über. Lagerkartoffeln lassen sich aufgrund ihrer festen Schale nämlich vorrätig halten.

In ganz Österreich werden aktuell auf 19.435 Hektar Erdäpfel erzeugt. 18 Prozent davon sind bio. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich bei der Gesamtfläche jedoch eine Reduktion von fünf Prozent – auch in OÖ.

Massiv war der Einbruch bei Speiseindustrieerdäpfel (Chips und Pommes), fast um die Hälfte (44 Prozent) sanken die Flächen. Hier stiegen viele Landwirte auf andere Ackerkulturen um, so Langer-Weninger. Erfreulich sei hingegen ein Zuwachs von drei Prozent bei Speiseerdäpfel-Flächen.

Wie die Ernte auf diesen heuer aussehen wird, hänge von der Witterung ab. Die Bauern hoffen auf einen nicht allzu trockenen Sommer, um die durchgehende inländische Versorgung garantieren zu können.

Griff zum Regionalen

Viel mehr zu kämpfen hätten sie jedoch mit der Teuerung. Preis für Dünger sei teilweise um das Fünffache gestiegen, Energiepreise hätten sich verdoppelt. „Aus dem Supermarkt wissen wir, dass es bei den Lebensmitteln nicht so ist. Auch sie sind teurer geworden, aber nicht im selben Maße“, sagte Langer-Weninger. Sie appellierte an die Konsumenten: „Jeder Griff zum heimischen Produkt ist ein Produktionsauftrag.“ Nur so bringe man den Bauern Wertschöpfung entgegen und verhindere, dass Erdäpfel-Acker aufgelassen werden.

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