Nur verbieten ist einfach zu wenig

Josef Ertl
Die Energiewende benötig auch eine entsprechende Infrastruktur.

Geht es nach einigen Betreibern der Energiewende, wird bald ein erheblicher Teil der Österreicherinnen und Österreicher zu Fuß gehen. Denn die einen wollen Diesel- und Benzinautos schon ab 2030 verbieten, die anderen ab 2035. Abgesehen von der massiven Wertminderung, die die Eigentümer solcher Fahrzeuge erfahren werden, stellt sich die Frage, wie die Gesellschaft die Mobilität bewältigen wird.

Teure E-Autos

Batteriebetriebe E-Autos sind vergleichsweise teuer. Sie verkaufen sich laut Autohändlern hauptsächlich aufgrund der staatlichen Förderung. Fällt diese weg, bleiben sie auf den Elektrovehikeln sitzen. Gänzlich ungeklärt sind die öffentlichen Ladestationen. Wer baut sie, wer betreibt sie? Ähnlich ungeklärte Fragen stellen sich bei den wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenautos. Derzeit gibt es für sie in ganz Österreich nur fünf Tankstellen. Und was ist mit den synthetischen Kraftstoffen? Wann sind sie wo zu welchen Preisen erhältlich? Wer A sagt, muss auch B sagen, wer verbieten will, sollte realistische und funktionierende Alternativen anbieten.

Mitverantwortung

Allen politischen Kräften ist klar, dass die Erderwärmung eingebremst werden muss und die Zukunft in der erneuerbaren Energie liegt. Mobilität ohne Schadstoffausstoß braucht Infrastruktur, für die auch Politik und Behörden mitverantwortlich sind.

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