Neues Spiel, neues Glück

Didi Kühbauer beim Training
Der LASK und die SV Ried möchten es besser machen als in der vergangenen Saison. Von Gerhard Marschall.

Dietmar Kühbauer (51) ist zuversichtlich, wie sich das für den LASK-Coach vor einem neuen Spieljahr gehört. Optimismus zu verbreiten, ist oberste Trainerpflicht, ohne sich freilich selbst die Latte allzu hoch zu legen. Das Erreichen der Top sechs sei das erste Saisonziel. „Das werden wir schaffen, danach schauen wir weiter.“

Christian Heinle (37) von der SV Ried kennt die Gesetze des Fußballs ebenso, stapelt jedoch tiefer. Er möchte in der Endtabelle „mindestens um einen Rang besser“ liegen als im Vorjahr. Heißt Platz neun. Das Erreichen der Meisterrunde als Ziel auszurufen wäre vermessen. Sollte aber einer der finanziell und personell besser ausgestattete Klubs schwächeln, „werden wir probieren hineinzurutschen“.

LASK im Tief

Das vergangene Spieljahr lief für die Linzer Athletiker desaströs. Mit großen Ambitionen gestartet, fanden sie sich unter den sechs Underdogs wieder. Zudem verpassten sie die Qualifikation für das internationale Geschäft. Kühbauer sieht darin auch Positives: „Die Mehrfachbelastung fällt weg, das macht die Trainingssteuerung einfacher.“ Die Rieder mussten gar um den Verbleib in der Liga zittern. Nachdem sie die Meistergruppe knapp verpasst hatten, steckten sie bis zum Hals im Abstiegssumpf. Dem entrannen sie erst im letzten Spiel. Heinle will den Klassenerhalt diesmal so früh wie möglich zu schaffen: „Indem wir unser Spiel in allen Phasen verbessern, werden sich zwangsläufig die Ergebnisse einstellen.“ Beim LASK gab es im Sommer zahlreiche Ab- und Zugänge. „Wir haben eine Reihe von Spielern mit guter individueller Qualität verpflichtet“, sagt Kühbauer. Jetzt gehe es darum, eine funktionierende Mannschaft zu formen. Zuletzt wurde eifrig an der taktischen Ausrichtung gebastelt, jetzt soll der LASK zu einstiger Stärke zurückfinden. „Wir wollen dominant und ballbestimmend sein, ohne die Arbeit gegen den Ball zu vernachlässigen“, sagt Kühbauer. Das von ihm bevorzugte System beschreibt er so: „Aktiv präsent sein, anstatt nur zu reagieren.“

Die Rieder haben sich verjüngt

Der Rieder Kader wurde abgespeckt und verjüngt. Die vielen Jungen hätten Potenzial, ist Heinle überzeugt: „Es wird aber sicher eine Zeit lang brauchen, um auf die Qualität der Vorsaison zu kommen.“ Die Frage ist, wie lange er Zeit haben wird. Heinle ist die Nummer 16 auf der wackeligen Rieder Trainerbank in nur zehn Jahren. „So gut es geht arbeiten“, wolle er, „alles andere, kann ich nicht beeinflussen“. Wiewohl zuletzt auch beim LASK die Trainer der Reihe nach gefeuert wurden, sollte Kühbauers Arbeitsplatz etwas sicherer sein. Ein Sieg zum Saisonauftakt gestern gegen Klagenfurt war nicht gerade Pflicht, wurde von ihm aber erwartet. Kühbauer: „Wir wollen drei Punkte einfahren.“

Oberösterreich-Derby am 4. September

Neues Spiel, neues Glück

Ried-Trainer Christian Heinle

Die Innviertler müssen morgen, Sonntag, bei Rapid antreten, wo für sie noch nie viel zu holen war. Sein Team müsse sehr gut organisiert sein und viel Laufarbeit verrichten, sagt Heinle und verlangt, bei Ballbesitz mutig nach vorne zu spielen. „Ansonsten wird uns Rapid erdrücken.“ Zum Aufeinandertreffen der Lokalrivalen kommt es in Runde sieben. Am 4. September steigt in Pasching das erste OÖ-Derby. Da sollte dann schon klarer sein, inwieweit ihre Spieler die Vorstellungen Kühbauers und Heinles auf den Platz bringen.

Kommentare