Neue Ortstafeln montiert: Fucking ade, Fugging olé

Neue Ortstafeln montiert: Fucking ade, Fugging olé
Der Ort im Innviertel heißt ab 2021 Fugging. Seit Kundmachung stehen die Schilder hoch im Kurs.

Die Tage von Fucking sind gezählt: Seit Dienstag steht der neue Name „Fugging“ nicht mehr nur am Papier des Gemeinderatsbeschlusses, sondern auch auf den Ortsschildern. So manchen Ortstafel-Dieb wird es wohl freuen, denn seit die Namensänderung bekannt wurde, stehen die Tafeln hoch im Kurs. Vor einer Woche wurde verkündet, dass das „ck“ im Ortsnamen durch „gg“ ersetzt werden soll. Ab 01. Jänner 2021 heißt der Ortsteil von Tarsdorf im Innviertel dann offiziell „Fugging“.

Es war absehbar, dass Souvenirjäger ihre Chance witterten, die Fuckinger Ortstafeln ein letztes Mal zu entwenden: Freitagabend etwa versuchten ein Wiener sowie zwei in Tirol lebende Deutsche ihr Glück – sie wurden jedoch mit der Beute im Kofferraum von der Polizei ertappt. In der Nacht auf Samstag wurden außerdem mehrere Wegweiser von unbekannten Tätern abmontiert und gestohlen.

Am Dienstag wurde auf einer Internetplattform ein Fucking-Wegweiser um 2.499 Euro versteigert. Der Verkäufer beteuert jedoch, dass es sich dabei nicht um ein Original handle.

300 bis 400 Euro

Am Dienstag montierten nun Bauhofmitarbeiter alle Tafeln mit Fucking-Aufschrift – ganz legal – ab. 300 bis 400 Euro koste laut Gemeinde Tarsdorf eine Ortstafel.

Neue Ortstafeln montiert: Fucking ade, Fugging olé

300 bis 400 Euro kostet eine Tafel.

Damit soll der Taferl-Klau-Spuk in Fucking nun endgültig vorbei sein. Denn der Grund für die Namensänderung war der Unmut der Bevölkerung über die ständigen Späße, beschreibt das Wort „Fucking“ im Englischen doch ein Schimpfwort mit erotischem Hintergrund.

Endung auf "-ucking" nicht selten

(Internationale) Touristen, die die Ortstafel filmten und fotografieren, Diebstähle und sogar ein gratis Abonnement einer Erotikplattform für die Einwohner des 123-Seelen-Örtchens waren im Lauf der vergangenen Jahre die Folge. „Teilweise ist es ja spaßig, teilweise aber auch nicht mehr“, hieß es von einem Einwohner der Gemeinde Tarsdorf auf KURIER-Anfrage.

Der Hype um den Namen war für viele unverständlich, denn in der Region und im nahe liegenden Bayern sind Endungen auf „-ucking“ keine Seltenheit.

Aber auch mit dem Namen Fugging ist der Ortsteil nun nicht ganz alleine: So gibt es in Niederösterreich im Bezirk St. Pölten-Land ebenfalls ein Fugging. Auch dieses schrieb man einst – um 1195 – mit „ck“.

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