Neonazi tritt aus FPÖ aus
Der einschlägig Vorbestrafte war als hoher Funktionär nicht mehr tragbar.
„Ich gehe davon aus, dass er seine Ämter behält“, sagte Erhard Weinzinger, FPÖ-Bezirksgeschäftsführer in Ried, noch am Donnerstag – und zeigte sich vom Vorleben seines Kollegen Michael G. wenig beeindruckt. Am Freitag musste jedoch auch er zur Kenntnis nehmen, dass die 31-jährige „Zukunftshoffnung“ seine Posten in der Ortspartei sowie auf Bezirks- und Landesebene nicht länger ausüben kann. G. war über Nacht zu einer viel zu großen Belastung für die FPÖ geworden.

Im März 2004 wurde G. wegen gefährlicher Drohung und Verstoßes gegen das NS-Verbotsgesetz zu 18 Monaten bedingt verurteilt. Vier Jahre später trat er der FPÖ bei, in deren Hierarchie er immer weiter aufstieg.
Offenbarungseid
„Es ist eine Schande und belastet das Ansehen unseres Landes immer mehr, dass in der FPÖ Menschen als Obleute und Mandatare tätig sein können, die schwere Straftaten begangen haben“, kritisierte SPÖ-Landesgeschäftsführer Christian Horner am Freitag.

Der Angesprochene, FPÖ-Landeschef Manfred Haimbuchner, fand nach einem Tag Nachdenkpause schließlich klare Worte. „G. hat seine Ämter niedergelegt und ist nicht mehr Mitglied“, verlautbarte er. Die Partei habe von der Straftat nichts gewusst. Um ähnlichen Fällen in Zukunft vorzubeugen, kündigte Haimbuchner für den Landesparteitag am 6. April eine Änderung der Statuten an: „Wer Straftaten verschweigt, verliert automatisch die Parteimitgliedschaft.“
Beurteilt werden könnten aber nur jene Dinge, die bekannt sind. „Wer der FPÖ beitritt, bekennt sich mit seiner Unterschrift zu unserer gemeinsamen Republik Österreich, zum demokratischen System, lehnt Missbrauch menschlicher Gefühle in jeder Form ab und legt ein klares Bekenntnis zur Gewaltfreiheit ab.“ Ein Liebäugeln mit dem rechtsextremen Rand werde nicht geduldet.

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