Initiator Christian Hatzenbichler erklärt: „Dadurch geht das charakteristische Landschaftsbild verloren.“ Das sei ein großer Schaden für den Tourismus, die Bewohner und vor allem gefährde das die Artenvielfalt. Deshalb setzt er über seinen Verein die Tradition der „Bergwiesenmahd“ mit Freiwilligen fort.
Liebe zur Natur
Fünf Männer und sieben Frauen sind - aufgeteilt auf zwei Wochen - in Molln auf der „Umweltbaustelle“ im Einsatz. Fiona, 23, studiert in Wien an der Boku Umwelt- und Bioressourcenmanagement: „Ich wollte in den Ferien etwas nützliches tun und mein Praxiswissen über Biodiversität und die Klimakrise verbessern.“
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Magdalena, 21, studiert ebenfalls an der Boku. Für sie ist die Arbeit auf den Bergwiesen eine Motivation gegen die vielen schlechten Nachrichten rund um Klimakrise und Verlust der Artenvielfalt: „Ich sehe jeden Tag das Resultat meiner Arbeit und die vielen Schmetterlinge und Heuschrecken.“
Für Kathi, 29, die Kärntnerin, die in Wien arbeitet, sind die Umweltbaustellen, für die sie eine Woche Urlaub einsetzt, "ein guter Ausgleich zum Bürojob, mit dem man etwas Gutes beitragen kann und dabei sieht, dass sich etwas verändert".
Zwei 17-Jährige packen an
Helena, 17, Schülerin aus Berlin hat mit angepackt, wie der ebenfalls 17-jährige Mechatroniker Christoph aus Kufstein. Sie beide eint die Motivation, gemeinsam in der Natur etwas bewirken zu können. Und es macht Spaß, in der Gruppe gemeinsam zu arbeiten.
Auch wenn es auf den steilen Hängen bei den aktuell hohen Temperaturen durchaus herausfordernd ist. "Gemeinsam am Berg zu stehen und zu wissen, dass man hilft, die Schätze der Natur zu bewahren, ist ein unglaublich schönes Gefühl, schwärmt Helena.
Artenvielfalt wird bewahrt
Über 110 Hektar ökologisch wertvolle Flächen werden vom Verein wieder naturnahe bewirtschaftet. Dass auf Dünger verzichtet und nur einmal pro Jahr gemäht wird, führt zu einer enorm hohen Artenvielfalt, betont Hatzenbichler: „Bis zu 75 Pflanzenarten auf fünf mal fünf Metern und bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten finden in der Region ihren Lebensraum.“
Ein Lebensraum, den Hatzenbichler durch den Abbau von Gasvorkommen bedroht sieht. Das hätte auch das Gutachten der Abteilung Naturschutz des Landes OÖ zum Umweltschutzverfahren zu den Bohrungen ergeben. Für das Verfahren habe die Firma ADX um Fristverlängerung ersucht. Deshalb wird eine Entscheidung erst im September erwartet.
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