Mobilität für besondere Bedürfnisse

Mit Sonderfahrzeugen erfolgreich: Ivica Zeko (l.) mit Mitarbeiter
Autowerkstatt sorgt dafür, dass Menschen mit Handicaps zu mehr Lebensqualität kommen.

"Es ist eine schöne Aufgabe. Wir bekommen über’s Jahr viel positives Feedback." Am ersten Blick könnte man meinen, Ivica Zeko ist der Chef einer dieser Firmen, die sich auf das Tunen und Aufmotzen von Autos spezialisiert haben. Der Spezialbetrieb im Leondinger Gewebegebiet hat sich aber in einer anderen Nische einen Namen gemacht. Die Firma HZ Sonderfahrzeugetechnik baut nämlich handelsübliche Pkw und Kleinbusse zu optimalen Fahrzeugen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen um.

Mobilität ist eine unverzichtbare Lebensqualität. Für Behinderte und Menschen in der Betreuung ist sie eine unbedingte Notwendigkeit. Der Bedarf steigt von Jahr zu Jahr, berichtet Zeko von vollen Auftragsbüchern für seine Firma mit acht Mitarbeitern. Dass Menschen mit Handicaps zunehmend selbst Autos bedienen wollen und müssen, sei ein Grund dafür. Aber auch Beförderungsmittel für "Passivfahrer", die etwa in Rollstühlen transportiert werden müssen, sind immer mehr nachgefragt. Durch spezielle Schienentechniken baut HZ auch Kleinbusse für Taxiunternehmen sowie Hilfs- und Betreuungseinrichtungen um. Je nach Bedarf lassen sich die Fahrzeuge dann mit Sitzbänken oder mit Freiräumen für Rollstühle mit wenigen Handgriffen umrüsten.

Das Know-how, wie normale Pkw mit verschiedensten Hebeln, Schalter oder Fernbedienungen für behinderte Fahrer so umgerüstet werden, dass das auch von den Experten der oberösterreichischen Landesregierung, die wöchentlich bei HZ anzutreffen sind, typisiert werden kann, haben sich die Mitarbeiter seit Betriebsstart im Jahr 2012 erarbeitet. "Damals haben wir auf 80 Quadratmeter begonnen, heute brauchen wir 900", schildert Zeko die Entwicklung des Unternehmens, das er mit einem Partner führt.

Alleinstellung

"Für Eltern oder Betreuungskräfte kommt der Bedarf nach einem umgebauten Auto oft sehr überraschend", schildert Zeko. Etwa jüngst für eine Familie aus dem Mostviertel, deren 18-jährige Tochter nach einem schweren Unfall vollständig auf Begleitpersonen und einen Rollstuhl angewiesen ist. "Die haben unseren Vorführwagen gesehen und wollten ihn sofort haben. Also bauen wir jetzt einen neuen Vorführer mit Heckausschnitt und ausklappbarer Rampe", erzählt der Unternehmer.

140 Autos im Jahr baut HZ nach individuellen Kundenwünschen um. Weil das Unternehmen in dieser Qualität einmalig zwischen Wien und Salzburg ist, kommen auch viele Kunden aus anderen Bundesländern zu den Leondingern. Bundes- und Landesinstitutionen, aber auch Pensionskassen fördern den oft nicht billigen Umbau der Fahrzeuges. Je nach Bedarf und Extraeinbauten nennt Zeko die Kosten für die Adaptierung eines Behindertenfahrzeugs von 500 bis 70.000 Euro.

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