"Medizin ist menschlich"

Prim. Priv. Doz. Dr. Daniel Cejka, Abteilungsleiter, Interne 3 - Nieren- und Hochdruckerkrankungen, Transplantationsmedizin, Rheumatologie, Ordensklinikum Linz Elisabethinen Bild vom 21. September 2017, Feier: Millionste Dialyse Zum Bild: Primar Daniel Cejka erklärt die erste Dialysemaschine in Linz aus den 1960-er Jahren, mitentwickelt von Prof. Dr. Bruno Watschinger
Feier und Buchpräsentation bei den Elisabethinen.

"Die Medizin ist menschlich", betonte Stefan Meusburger, medizinischer Geschäftsführer des Ordensklinikums Linz Elisabethinen, bei der Feier zur millionsten Dialyse am Donnerstag im Krankenhaus. Die technische Seite sei ohne Zweifel wichtig. Jedoch könne die Medizin in keinem Bereich ohne Menschen existieren. Es brauche Menschen, die Hand anlegen und solche, die sich Zeit füreinander nehmen. Hinter jeder Dialyse stecke ein Menschenschicksal, sagte Primar Daniel Cejka. Es habe sich seit der ersten Dialyse Anfang der 1960er-Jahre vieles bewegt. Die Elisabethinen seien federführend an der technischen Entwicklung der Dialysemaschinen beteiligt. Nierenversagen habe zuvor ein Todesurteil bedeutet. Heute sei die Blutreinigung für jeden möglich, der sie brauche.

Geschenkte Lebenszeit

Eine gelungene Dialysebehandlung sei Teamwork, sagte Cejka. Das sei nur möglich durch die Zusammenarbeit vieler Berufsgruppen in Medizin, Technik und Pflege mit Patienten und deren Angehörigen. Eine Million Dialysen sei eine unvorstellbare Zahl. Selbst eine grafische Darstellung würde dafür nicht ausreichen. Umgerechnet seien das 60 Millionen Liter gereinigtes Blut. Jede Dialyse sei eine Verlängerung der Lebenszeit um zwei Tage. Multipliziert mit einer Million seien das 5497 Jahre Lebenszeit, die durch Dialyse gewonnen wurde. Das sei die Zahl, die wir eigentlich feiern sollten.

Zeit für Gespräche und persönliche Begleitung sei wesentlich für kranke Menschen. Davon waren alle Gesprächspartner des Nachmittags überzeugt: Patientenvertreter und Obmann des Vereins Niere Oberösterreich Rudolf Brettbacher, Stationsorganisatorin der Dialyse Lisa Hessel und Schwester M. Immaculata Hofer. Sie leitete die Dialyse mehrere Jahrzehnte lang und wird liebevoll der "gute Engel" genannt. Wo Realität die Hoffnung in sich trägt. Vom "Kinderplanschbecken" bis zur modernen Dialysebehandlung am Ordensklinikum Linz Elisabethinen heißt ihr Buch, das am Donnerstag im Rahmen der Feierlichkeiten präsentiert wurde. Auch die technische Entwicklung findet Anklang im Buch. Anfangs habe es großen Zweifel in Bezug auf das alte Gerät gegeben, erzählte die Autorin. Heute ist die Technik am letzten Stand der Wissenschaft. Cejka findet, es brauche in Zukunft eine weitere grundsätzliche, sprunghafte Entwicklung, ähnlich der der Erfindung der Dialysemaschine.

Rund 150 Damen und Herren waren gekommen. Unter den Ehrengästen war neben Schwester M. Barbara Lehner, Generaloberin der Elisabethinen, Landesrätin Christine Haberlander. Sie würdigte die wertvolle, hochqualitative Arbeit dieses Ordensspitals in medizinischen, pflegerischen und christlich-spirituellen Bereichen und unterstützte den Wunsch nach mehr Präventionsarbeit und dem Erhalt der Personalressourcen.

Zum Abschluss gab es einen Luftballonstart im Freien. Die 500 bunten Luftballons mit Wunschkärtchen symbolisierten die Vielfalt der Patienten.

Kommentare