Linzer Jindrak-Filiale am Pöstlingberg geht in "Winterschlaf"

Linzer Torte
Konditormeister Jindrak beruhigt: "Wir sperren aber nicht zu". Es würden für diese Filiale einfach die Mitarbeiter fehlen.

Wer Linz kennt, kennt die Linzer Torte. Und wer die Linzer Torte kennt, kennt meist auch die Konditorei Jindrak. Seit 1929 verwöhnt das Familienunternehmen Gäste mit der süßen Köstlichkeit in der Herrenstraße 22. Im Laufe der Jahre kamen weitere Standorte dazu, mittlerweile sind es neun in Linz und Umgebung. Eine davon muss nun jedoch in den "Winterschlaf". Es fehlen einfach die Mitarbeiter, wie Konditormeister Leo Jindrak im KURIER-Gespräch erzählt.

Insgesamt beschäftigt er um die 160 Mitarbeiter. "Wir brauchen auf alle Fälle fünf Leute mehr. Etwa vier im Service und ein bis zwei im Verkauf. Das klingt nicht viel, aber es zwickt trotzdem da und dort", klagt Jindrak. Grund für den Engpass sei nicht die Bezahlung. Für Sonntage bekämen seine Mitarbeiter sogar 100-prozentige Zuschläge. "Es liegt daran, dass die Leute einfach weniger arbeiten wollen."

Linzer Jindrak-Filiale am Pöstlingberg geht in "Winterschlaf"

Konditormeister Leo Jindrak.

Teilzeit

Viele würden nur mehr Teilzeit oder nur am Vormittag arbeiten wollen. "Aber das geht nicht. Wir haben Öffnungszeiten von halb neun bis 18 Uhr", sagt Jindrak. Gekündigt habe er während Corona niemand. Die Unsicherheit in der Branche hätte aber sein Letztes dazugetan.

All das führt nun aber zu einem drastischen Schritt: Eine Filiale, jene am Pöstlingberg, wird in den "Winterschlaf" geschickt. Die dort beschäftigten Mitarbeiter werden währenddessen in andere Filialen aufgeteilt. Denn Weihnachtszeit sei bei Jindrak Hauptsaison, so könne man zumindest die anderen Standorte entlasten.

Schmälert Umsatz

"Das ist ein unternehmerischer Schritt. Wir haben versucht, den kleinstmöglichen Nenner zu finden. Wo schade ich mir am wenigsten." Umsatzeinbußen habe Jindrak durch die Miete, die er weiterhin zahlen muss, dennoch.

Jindrak beruhigt aber: "Die Traditionskonditorei Jindrak sperrt nicht zu. Sobald wir Leute kriegen, werden wir am Pöstlingberg wieder öffnen." Allerspätestens im Frühjahr, versichert er. Dennoch: "Wenn so eine Marke wie Jindrak ins Strudeln kommt, ist das schon ein Zeichen", sagt der Konditormeister.

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