Linzer Bürgermeister: „Design Center wird nicht verkauft“

Linzer Design Center.
Vernichtender Bericht des Kontrollamts: Fehler sollen in Sondersitzung des Beirats aufgearbeitet werden.

Rabatte in großen Dimensionen, willkürliche Subventionen und Veranstaltungen, die in keiner Weise wirtschaftlich vertretbar waren – Laut Medienberichten ist der neueste Bericht des Kontrollamts über das Linzer Design Center vernichtend. Nun entfacht erneut die Debatte um die Privatisierung. Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) nimmt die Kritik zwar ernst, er hält aber dennoch am Design Center fest.

Etwa eine Millionen Euro Zuschuss erhält das Design Center jährlich von der Stadt. Dieses Jahr sind es sogar 2,7 Millionen Euro, denn aufgrund von Corona steht der Betrieb seit 10. März still. Zahlreiche Veranstaltungen wurden abgesagt. Bereits einige Male kam von der Linzer FPÖ der Vorschlag, man solle es privatisieren, seien die Kosten doch nicht mehr tragbar.

Fehlender Aufsichtsrat

Nun scheint das Kontrollamt dieser Ansicht recht zu geben: Die derzeitige Situation der Design Center Betriebs GmbH sei existenzbedrohend. Eine Privatisierung kommt für Luger jedoch nicht in Frage: „Ich nehme die Kritikpunkte und auch die Empfehlungen des Kontrollamtes sehr ernst. Wobei eines feststeht: ein Verkauf des Design Centers kommt für mich nicht in Frage.“ Am Montag sollen nun in einer außerordentlichen Sitzung des Design-Center-Beirats Fehler der Vergangenheit aufgearbeitet und eine Zukunftsperspektive erstellt werden.

Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) ist das aber zu wenig, er fordert Konsequenzen: „Das Problem ist, dass das Design Center nur einen Beirat hat. Somit fehlt der Kontrollmechanismus. Wir fordern deshalb einen Aufsichtsrat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es mit der derzeitigen Geschäftsführung so weitergehen kann.“ Hein ist sich sicher, dass die FPÖ mit ihrer Prognose richtig liegt. Am Ende werde die Stadt – wie etwa beim Musiktheater – bei der Finanzierung aussteigen.

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