Linzer Brückenschluss: „Ein historischer Tag“

Millimetergenau musste das Tragwerk am Donnerstag eingeparkt werden. Nur 50 Zentimeter breit ist die bleibende Lücke.
Am Donnerstag wurde das letzte Tragwerk "P3" eingeschwommen. Alles verlief nach Plan.

Immer wieder laufen Arbeiter hektisch durchs Bild. Im Hintergrund hört man sie hämmern und schweißen. Und Schnitt. Perspektivenwechsel: theatralische Musik ertönt. Ein riesiger Brückenbogen macht sich per Schiff auf in seine Endposition.

Gegen acht Uhr startete am Mittwoch der Livestream zum „Lückenschluss“ der neuen Linzer Eisenbahnbrücke. Nun ist es vollbracht. Alles verlief nach Plan.

Bereits vergangene Woche machte sich das erste Tragwerk vom Montageplatz am Urfahraner Ufer der Donau auf in Richtung Wasser. Spezialschiffe, die extra aus Rotterdam über den Rhein-Main-Donau Kanal nach Linz anreisten, brachten die dafür nötigen Schwimmplattformen, sogenannte Pontons.

"Wiederholungstaste" gedrückt

Per „Tausendfüßler“ – Fahrzeuge mit je 30 einzeln steuerbaren Achsen – wurde das etwa 2.800 Tonnen schwere Tragwerk schließlich auf die Pontonschiffe geladen und an seine Endposition verschifft.

Am Donnerstag drückten die Arbeiter dann mehr oder weniger einfach die „Wiederholungstaste“: Gleiches Prozedere, nur dass das zweite Tragwerk „P3“ der Donaubrücke etwas schwerer wiegt.

Verkehrsberuhigung

Zahlreiche Linzer gaben sich das Spektakel vor Ort. Auch Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) ließ es sich nicht entgehen: „Der 4. März 2021 ist ein historisches Datum in der Linzer Verkehrsgeschichte. Ein Aufbruch in die Verkehrszukunft, der zusammen mit der oberhalb entstehenden Donaubrücke bei St. Margarethen zu einer nachhaltigen Entflechtung der Verkehrsströme in Linz führen wird“, heißt es schließlich in seiner Aussendung.

Linzer Brückenschluss:  „Ein historischer Tag“

Millimetergenaue Arbeit war gefragt.

„Die neue Donaubrücke ist eine wesentliche Voraussetzung für die Realisierung des S-Bahn-Konzepts. Sie wird auch die attraktivste Donauquerung für Radfahrer und Fußgänger bieten“, lässt Infrastrukturreferent Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) ausrichten.

400 Meter lang

Bis die beiden geplanten S-Bahnen (S6 und S7) wirklich über diese Donaubrücke fahren können, wird es aber noch dauern: So sei erstens, wie Landeshauptmann Thomas Stelzer am Mittwoch am Rande einer Pressekonferenz bekannt gab, nach wie vor keine finanzielle Einigung mit dem Bund für das S-Bahn-Projekt erzielt worden. Und zweitens seien noch weitere Arbeiten an der Brücke nötig.

Nach dem millimetergenauen Einparken des Brückentragwerks müssen die Teile dann zusammengeschweißt werden. Auch ein Korrosionsschutz wird aufgetragen. Anschließend erfolgen die Arbeiten an der Fahrbahn selbst: betonieren, Beleuchtung installieren und Geländer montieren. Auch die Straßenanschlüsse an die Linke Brückenstraße und an die Hafenstraße müssen noch hergestellt werden.

Linzer Brückenschluss:  „Ein historischer Tag“

Seit vergangener Woche sind zahlreiche Arbeiter im Einsatz.

Im Herbst dieses Jahres sollen die Bauarbeiten schließlich ein Ende finden und die 400 Meter lange Brücke für den Verkehr freigegeben werden.

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