Linzer Aktenaffäre: Ermittlungen gegen Bürgermeister eingestellt

Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) will keinen Sexismus in der Stadt.
Auch keine Verfahren gegen fünf weitere Beschuldigte in Fall um nicht bearbeitete Akten. Keine strafrechtlichen Verfehlungen festgestellt.

In der Affäre um liegen gebliebene Akten im Linzer Magistrat hat die Wirtschafts-und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) die Verfahren gegen alle sechs Beschuldigten des Magistrates, darunter auch Bürgermeister Klaus Luger, eingestellt. Dies teilte das Büro von Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (beide SPÖ), die in dieser Causa stellvertretend die Amtsgeschäfte führt, am Montag mit.

Im Juni des Vorjahres war bekannt geworden, dass die Finanzpolizei eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Linz geschickt hatte. Seit längerer Zeit würden Anzeigen wegen Verstößen gegen das Ausländerbeschäftigungsgesetz und andere Normen im Baugewerbe nicht zeitgerecht bearbeitet und damit verjähren. Später stellte sich heraus, dass es auch im Bereich der Gewerbeordnung sowie des Lebensmittelgesetzes Versäumnisse gegeben haben soll.

Deswegen ermittelte die Wirtschafts-und Korruptionsstaatsanwaltschaft und auch der Rechnungshof befasste sich mit der Causa. Laut Rechnungshofprüfung sind von 2010 bis 2017 im Linzer Magistrat 3.023 Akten zu Verwaltungsstrafverfahren verjährt. In 1.985 Fällen sei die Behörde "gänzlich untätig" geblieben, in den restlichen habe sie "zwar erste Schritte gesetzt, diese aber nicht weiterverfolgt". Die Höhe der entgangenen Strafen wird mit 382.374 Euro beziffert.

Die WKStA hat am 9. Oktober die Stadt informiert, dass gegen die sechs Beschuldigten keine Ermittlungen mehr laufen. Daraus leitet Hörzing ab, "dass sich weder der Bürgermeister noch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Magistrates strafrechtliche Verfehlungen zuschulden kommen ließen". Dennoch bedauere die Stadt, "dass aufgrund der Nichterledigung von Strafakten Verjährungen eingetreten sind", heißt es abschließend in der Pressemitteilung.

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