Geplant sind von den Bauträgern WAG und EBS sechs Neubauten zwischen den bestehenden Wohnblöcken. Deshalb fürchten Anrainer die „Zerstörung unserer Gartenstruktur“ und fühlen sich durch die Nachverdichtung „eingeengt und bedrängt“. Niemand habe etwas gegen die Sanierung, versichert Pilz.
Aber jetzt komme ein Riesenprojekt, ohne dass die Anrainer eingebunden worden seien, ärgert sich der Anrainer.
Die WAG wies auf Anfrage darauf hin, dass es ab dem 22. Mai Informationsgespräche mit den Bürgern über das Projekt geben werde. „Wir werden es am Modell und mit Visualisierungen vorstellen und möchten unsere Zeitplanung für die weiteren Schritte präsentieren“, erklärt ein Sprecher der WAG. Auch für Fragen und Anregungen stehe man da zur Verfügung.
"Unser Herzblut"
Wenn Klaus Fischer von „wir“ spricht, meine er über 100 Anrainer, die bereits unterschrieben haben – und das innerhalb einer Woche, wie er betont. Große Sorgen machen sich Pilz und Co. darüber, ob der Garten in seiner bestehenden Form bestehen bleibt, denn „da hängt unser Herzblut daran, es ist das Gesicht unseres Viertels“.
So habe jede Partei einen eigenen Bereich zum Gemüse- und Blumenanbau, den sie selbst gestalte. Das sei einzigartig und gebe es sonst nirgends mehr. Abgesprochen wurde das alles mündlich unter den Bewohnern, so Pilz.
Angedacht sei nun eine „Terrasse für alle“ und ein Gemeinschaftsgarten. Auf die Gartensituation möchte die WAG nicht eingehen, da diese Details alle persönlich bei Informationsveranstaltungen besprochen werden, heißt es vom Unternehmen.
Ärger über Tiefgarage
Sauer stößt Pilz auch der Bau von vier Tiefgaragen mit 400 Parkplätzen auf. Diese werden Verkehr anziehen, dabei sei die Situation jetzt schon „sehr belastend und prekär“. Auch durch die Stadionbesucher, die in den Straßen der Wohnanlage parken würden. „Wir tragen die ganze Last bei Fußballspielen“, erläutert Pilz.
Die Parkplätze seien allerdings rein für die Bewohner und nicht für Stadionbesucher vorgesehen, heißt es vom Unternehmen.
Im Zuge des Projekts entstehen rund 350 neue barrierefreie Wohnungen, 400 werden saniert. Darüber hinaus sollen Aufzüge eingebaut und durch Laubengänge an den bestehenden Häusern neue Freiraumbereiche geschaffen werden. Diese beäugt Pilz kritisch, denn sie „passen nicht zur Architektur“ des Gebäudekonzeptes“.
Das ermögliche Zugänge zu den Aufzügen, hält die WAG dem entgegen, zudem schaffe das Projekt eine „bessere Nutzung der Grünflächen samt Gehwegen, eine Verbesserung der Parkplatzsituation und eine geringere Belastung durch Verkehrslärm“.
Der Gestaltungsbeirat hat dem Projekt mehrheitlich zugestimmt. Die Wohnsiedlung könne ihren ursprünglichen Sinn erfüllen und den Menschen leistbaren und qualitätsvollen Wohnraum in der Stadt bieten, ist Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) überzeugt.
Seitens der KPÖ wird das Projekt kritisch gesehen, auch wenn angemerkt wird, dass es positiv sei, dass „1.200 Fahrradstellplätze errichtet werden“.
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