„Vor einem halben Jahr hat es einmal ein Gespräch gegeben“, erinnert sich Robert Seeber, „da war die Rede davon, dass es 2024 in die konkreten Planungen gehen wird.“ Er geht davon aus, dass sich heuer, also im Jahr 2023 noch gar nichts tun wird.
„Wir sind ja für Weihnachten schon wieder ausreserviert“, wirft Küchenchef Christina Tattinger ein. Er ist mit den Seebers zu 25 Prozent an dem Betrieb beteiligt.
Das Haus gehört dem Land Oberösterreich, das Lokal hat die Brauunion gepachtet, erzählt Seeber. „Wir sind in Untermiete herinnen.“ Die Brauunion soll einen längerfristigen Vertrag haben. Dass etwas gemacht werden muss, das ist den Seebers und ihrem Partner klar.
„Wir haben vor bald 23 Jahren 2,5 Millionen Euro investiert, um unser Traumlokal zu machen“, sagt Seeber stolz, „das ist uns gelungen.“ 2000 wurde umgebaut, 2001 eröffnet. Jetzt steht eine Sanierung des gesamten Hauses an.
Laut Kronenzeitung soll das ganze Gebäude ausgehöhlt und von Grund auf saniert werden. Bisheriger Wissensstadt der Pächter: Beginn frühestens irgendwann 2024.
Generalsanierung nötig
Das alte Haus ist aber in die Jahre gekommen. „Da muss alles renoviert werden, das ist uns klar.“ Deshalb habe es auch die Gespräche gegeben. Auch seien immer wieder Bautechniker im Haus gewesen, um die nötigen Grundlagen für die Renovierungsarbeiten zu erheben. „Die Dringlichkeit, die jetzt gezeigt wird, hat mich überrascht“, gibt Seeber freimütig zu.
Aktuell habe es mit ihm keine Gespräche gegeben, weder über ein früheres Aus für das Restaurant noch über Abschlagszahlungen für ein früheres Ausziehen aus dem Gebäude noch über eine Möglichkeit, nach der Renovierung wieder als Pächter in Betracht zu kommen.
„Unser Partner, Küchenchef Christian Tattinger, ist noch nicht einmal 60, der will das vielleicht noch weitermachen.“ Er und seine Frau werden dann eher nicht mehr dabei sein – schließlich dauert der Umbau zumindest zwei Jahre und kann frühestens 2024 begonnen werden.
Wirtsleute seit über 40 Jahren ein Paar
Über 40 Jahre sind sie zusammen - Elfriede, die aus dem Waldviertel stammende Bauerntochter, die ihr ganzes Leben mit Leib und Seele gearbeitet hat. Und Robert, der jetzige Bundesobmann der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer.
Seit 2000 eben im Promenadenhof. Ihnen gehört auch das Café Ecco in der Landstraße, den Würstelstand beim Bahnhof hat das Paar erst verkauft. Beim KURIER-Gespräch scherzen die beiden über ihre Rollenverteilung, wie zwei junge Leute, die gerade am Anfang ihrer Beziehung stehen.
„Er war ein ganz junger Bursche, als wir zusammengekommen sind“, kokketiert Elfriede Seeber, „und sie hat mich dann geformt“, vollendet ihr Mann den begonnenen Satz. Und dann lachen beide.
Strenge Chefin
Streng ist sie, die Chefin. Das ist bekannt. Das Gasthaus haben die Seebers aber gut im Griff. Vielleicht gerade deshalb. „Sie ist die treibende Kraft hier, arbeitet 14 bis 16 Stunden am Tag“, streut der Ehemann seiner Gattin Rosen, die mit einer schweren Corona-Erkrankung zu kämpfen hatte. Und auch diese gemeistert hat.
50 Mitarbeiter zählt der Betrieb aktuell, „es geht uns wirtschaftlich super, wir sind seit 20 Jahren fast immer ausreserviert. Und wir haben auch kein Personalproblem“, sind die Gastronomen prinzipiell zufrieden.
Die Begeisterung über die aufgekommene Diskussion über das Aus für den Promenadenhof hält sich aber in Grenzen. Bei den Chefs, bei den Mitarbeitern. Bei den Gästen. „Die Leute rufen an und fragen, ob sie überhaupt noch reservieren können“, plaudert Robert Seeber kein Geheimnis aus.
Land gibt sich zugeknöpft
Seitens des Landes Oberösterreich, der Eigentümer des Hauses, gibt man sich auf KURIER-Anfrage zugeknöpft und will die aktuelle Debatte nicht kommentieren. Eine Veränderung des ursprünglichen Zeitplans der Renovierung mit Beginn im Laufe des Jahres 2024 sei derzeit nicht vorgesehen.
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