Über Bratwürstel als Weihnachtsmenü - und wie wir das Kraut fett machen
Vergangene Woche waren wir an dieser Stelle fein essen, diesmal kochen wir wieder selbst. Es ist Weihnachten. Und was gibt es da Schöneres, als für die ganze Familie zu kochen? Klar, dass wir an Bratwürsteln - so viel Tradition muss sein! - nicht vorbeikommen.
Die Beilage der Wahl: Sauerkraut. (Erdäpfelschmarrn geht auch, wird an dieser Stelle so mancher einwerfen. So ein Schmarrn, antworten wir!)
Damit das Sauerkraut zum geschmacklichen Höhepunkt wird, benötigt es allerdings etwas Zuwendung. Das dauert nicht lang, lohnt sich aber.
Das gekaufte Kraut - im Säckchen oder im Glas - ist geschmacklich nämlich noch nicht ganz auf der Höhe. Die Säure ist oft eher penetrant denn anregend.
Zuallererst also wässern wir das Kraut kalt, bevor es an die weitere Verarbeitung geht. Gleichzeitig würfeln wir etwas Speck und lassen ihn langsam in der Pfanne aus. (Wer hier etwas fein gewürfelte oder in Ringe geschnittene Zwiebel zugibt, macht auch nichts falsch.)
Dann darf das Kraut dazu - und zwar gemeinsam mit zwei kräftigen Schöpfern Rindssuppe und den richtigen Gewürzen: Lorbeerblatt und Wacholder sind jedenfalls richtig. Ihr Kolumnist schwört auch auf Kümmel. (Auch etwas Bohnenkraut ist einen Versuch wert. Manch einer halbiert die Menge der Suppe und greift zu Bier.)
Süß-Sauer
Dann darf das Kraut zugedeckt vor sich hindünsten, eine halbe Stunde mindestens.
Nun geht es an die Geschmacksprobe: Wer sich mehr Säure wünscht, kann mit etwas (hochwertigem) Essig nachhelfen. Wer sein Kraut süßlicher mag, dem hilft Zucker. (Allerdings nicht mehr an dieser Stelle. Der Zucker darf zu Beginn gleich nach dem Speck und den Zwiebeln in die Pfanne, wir lassen ihn leicht karamellisieren.)
Am Ende wird mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Der Kolumnist schwört auch auf etwas Butter. So wird das Kraut doch noch fett. Es ist ja schließlich Weihnachten!
Kommentare