Mona-Lisa-Tunnel in Linz drei Monate gesperrt: Staus befürchtet

Mona-Lisa-Tunnel in Linz drei Monate gesperrt: Staus befürchtet
Stadt präsentiert Maßnahmen, um Chaos zu verhindern. Radfahren und öffentlicher Verkehr sollen Stadteinfahrt entlasten

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Von 19. Juni bis 4. September wird der Mona-Lisa-Tunnel wegen Umbauarbeiten gesperrt. Neben den Leit-, Betriebs- und Sicherheitseinrichtungen wird auch die elektromaschinelle Ausrüstung, wie Lüftung und Notrufanlage, erneuert.

Die Sanierung des im Jahr 2000 fertiggestellten Tunnels sei erforderlich, damit die gesetzlich erforderliche Sicherheit gewährleistet werden kann.

Mona-Lisa-Tunnel in Linz drei Monate gesperrt: Staus befürchtet

Der 775 Meter lange Tunnel verbindet die Umfahrungsstraße Ebelsberg mit der B1 und verläuft unter der Westbahnstrecke der ÖBB. Er ist einer der wichtigsten Zufahrtsstrecken von Pichling zum Voestgelände.

Die Maßnahmen

Für Busse wird die Moosfeldstraße als Begleitstraße ausgebaut und freigegeben. Die Buslinie 11/19 wird über die Begleitstraße umgeleitet. In diesem Teilabschnitt fährt sie im 15-Minuten-Takt nur bis zur Haltestelle Simonystraße. Bei dieser Haltestelle wird die Linie in zwei Teilabschnitte aufgeteilt, damit eventuelle Stausituationen sich nicht auf den Regelverkehr auswirken. Zusätzlich werden die OÖVV-Buslinien 400 und 409 über die Begleitstraße um-geleitet, Kapazitätserhöhungen in der Straßenbahn und auf der S-Bahnstrecke werden aktuell geprüft.

Die Linz-AG fährt mit den Linien 11 und 19 in diesem Teilabschnitt im 15-Minuten-Takt nur bis zur Simonystraße. Danach werden die Linien aufgeteilt, damit sich Staus nicht auf den Regelverkehr auswirken. Aktuell werde noch geprüft, ob eine Kapazitätserhöhung bei S-Bahn und Straßenbahn notwendig sei.Ebenfalls in Prüfung befinden sich weitere Buslinien-Umleitungsstrecken zu den Hauptbahnhöfen sowie eine Tarifanpassung.

Die Begleitstraße wird auch für einspurige Fahrzeuge freigegeben, für alle anderen ist aktuell eine Änderung der Straßenführung sowie die Erstellung von alternativen Routenplänen geplant. Für Einsatzfahrzeuge soll die Durchfahrt während der gesamten Sperre möglich sein. 

Radfahren wird gestärkt

In Pichling, Ebelsberg und der Solar City werden temporär Radverleihstationen für das Linzer Citybike aufgestellt, in den Wohngebieten sieben bis zehn weitere Stationen. 

Der Fasanweg und die Raffelstettnerstraße werden zur Fahrradstraße, als zusätzliche Verbindung nach Asten, ausgebaut, Baumaßnahmen zur sanften Mobilität werden vorgezogen. 

Als Motivation will die Stadt ein Radler-Frühstück entlang der Hauptradroute anbieten. Über eine App soll man für gefahrene Radkilometer Bonuspunkte sammeln können, die man in Gutscheine für den lokalen Handel eintauscht werden können.

Auf der Website der Stadt wird eine zentrale Informationsplattform eingerichtet. Routenpläne für die Verkehrsumleitungen, Auskunftspläne zu Haltestellen und Busrouten, Citybike-Verleihstationen, Radrouten und Zeitpläne der Baumaßnahmen sollen dort gebündelt abrufbar sein.

Die Verkehrsplaner appellieren an betroffene Pendler, aufs Rad und auf Öffis umzusteigen, Homeoffice zu nutzen und unnötige Fahrten zu vermeiden. Für Betriebe mit vielen Mitarbeitern, wie die Voest, wird es zusätzliche Informationsgespräche geben.

Grüne: Zustimmung und Kritik

Dass nun an vielen Schrauben gedreht werden soll, um während der Tunnelsperre attraktive Alternativen zum Auto zu schaffen, ist erfreulich, so die Grünen. „Diese Bemühungen müssen aber nach dem Ende der Sanierungsarbeiten fortgesetzt werden, um den Linzer Süden dauerhaft vom Autoverkehr zu entlasten. Damit die Fehler der Vergangenheit keine Fortsetzung finden, führt am konsequenten Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und der Radwege kein Weg vorbei“, betont Klubobmann Helge Langer insbesondere mit Blick auf die geplanten Wohnbauvorhaben südlich der Traun.

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