Mehrere Knochenbrüche bei Baby: Eltern leugnen vor Gericht in Linz

Mehrere Knochenbrüche bei Baby: Eltern leugnen vor Gericht in Linz
Eine Ärztin hatte den Misshandlungsverdacht im Mai 2020 angezeigt. Eltern können die massiven Veletzungen nicht erklären.

Einen Oberschenkelbruch, Frakturen der Wachstumsfugen, Serienrippenbrüche sowie einen Schädelbruch – all das sollen Eltern vom 13. April bis 16. Mai 2020  ihrem Frühchen  zugefügt haben. Am Dienstag mussten sie nun vor Schöffen im Landesgericht Linz zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Im Raum stand der Verdacht der absichtlich schweren Körperverletzung. Die Eltern leugneten die mutmaßliche Tat jedoch vehement.

Zehn Tage nach der Geburt – am 20. März 2020 – soll laut Anklage für den Sohn einer 27-jährigen Österreicherin und ihres 25-jährigen Ehemanns aus Bangladesch das Martyrium begonnen haben. Am 16. Mai 2020 zeigte eine Ärztin eines Linzer Spitals schließlich den Misshandlungsverdacht an, nachdem der Vater wegen des gebrochenen Oberschenkels des Babys in die Ambulanz gekommen war.

Wie aus dem Lehrbuch

Es seien Verletzungen wie im „Lehrbuch von Kindesmisshandlungen“ zum Vorschein gekommen, gab die Ärztin vor Gericht an. Auch laut Gerichtsmediziner seien Verletzungen dieser Art   nur auf „direkte, massive Gewalteinwirkung“ zurückzuführen.

Es  sei „nichts passiert“, sie habe ihren Sohn weder fest angepackt, noch geschüttelt. Auch ihr Mann habe alles „super gemacht“, versicherte die Mutter. Andere Personen hätten auf das Kind nicht aufgepasst. Eine Antwort auf die Frage, wie der Säugling dann zu den Verletzungen gekommen sei, blieb sie schuldig. Zu Wort kamen auch eine Sozialarbeiterin und eine Kinderkrankenschwester. Erstere gab an,  keine Hinweise auf Misshandlungen erkannt zu haben, Zweitere, dass die Mutter überfordert gewesen sei.

Die Mutter ist zu sieben Monate bedingter Haft und 1.200 Euro Geldstrafe, der Vater freigesprochen worden. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

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