Einfach himmlisch, der moderne "Kirchenwirt" im Mariendom

Der Mariendom in Linz mit einem modernen Café im Vordergrund.
Zum 100. Jubiläum des Doms hat die Diözese Linz ein neues Willkommens-Center samt Gastronomiebetrieb eröffnet.

Man könnte es fast übersehen: Das neue Willkommens-Center am Linzer Domplatz, so gut fügt es sich in die ursprüngliche Architektur ein. Direkt am Mariendom ist es drangebaut, anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Mariendom. 

Und was wäre ein Begegnungsraum ohne Gastronomiebetrieb - schließlich hatte früher auch jede Kirche ihren Kirchenwirt. 

Helle Tische und dunkle Stühle aus Holz prägen das Bild innen, im Gastgarten vor dem Lokal dominieren dunkle Tische mit weiße Sesseln. Wobei das drinnen und draußen kaum zu unterscheiden ist. 

Das Lokal ist direkt an die Sandsteinfassade des 100-jährigen Doms gebaut. Ein Kirchenwirt moderner Ausprägung, das ist Kurt Traxls Mariendom Café. Die lange Bar in heller Betonoptik mit dunklen Gastro-Vitrinen, dahinter und davor: das immer freundliche Personal. 

Ein Café mit Tischen und Stühlen in einem modernen Gebäude.

Daneben die Theke mit allen Informationen rund um den Mariendom und sein Jubiläum. Eines greift ins andere und fügt sich nahtlos zusammen.

Das neue Willkommens-Center wird seinem Namen gerecht. Rundum verglast, darüber geschwungene helle Betonelemente. Sie geben - von Glas unterbrochen - von allen Plätzen des Lokals himmlische Blicke auf den Mariendom frei.

Blick auf das Münster durch eine moderne Gebäudeöffnung.

Himmlischen Genuss verspricht Betreiber Kurt Traxl - man kenn ihn in Linz von seiner kleinen Rösterei am Südbahnhofmarkt - auf der Speisekarte. Die ist fast noch kleiner als seine Rösterei, mit dem Genuss hat er aber wahrlich nicht zu viel versprochen. 

Ein Stück Quiche mit Salat und Dip auf einem Teller.

Was das Essen betrifft, arbeitet Traxl mit der "Mundwerkstatt" von Daniela Balhashi zusammen. Zweierlei Quiche mit Dip - einmal vegetarisch, einmal mit Speck (9,90 Euro). Nicht ganz billig, aber dafür echt ganz gut. Und vor allem das Dip, mit Joguhrt zubereitet, gibt der Quiche eine Frische und Leichtigkeit, die eine Freude macht.

Ebenfalls zur Auswahl: Griechischer Schüttelsalat (10,40 Euro). Mit roten Rüben. Gibt es die in Griechenland überhaupt? Aber wer das mag, wird begeistert sein. 

Ein Glas mit Schichtsalat steht auf einer Bar.

Mariendom Cafe Traxl

Zwei Quiches, eine mit Gemüse, stehen zum Verkauf ausgestellt.

Mariendom Cafe Traxl

Ein Stück Kuchen mit Puderzucker auf einem Teller mit einer Gabel.

Mariendom Cafe Traxl

"Wir wollten etwas, das wie von der Oma schmeckt",  erläutert die freundliche Bedienung und macht damit gleich Lust auf Süßes. Schoko-Butterkeks-Kaffee-Kuchen (4,50 Euro), Kokos-Mango-Kuchen (vegan, 4,70 Euro) und Linzerkuchen (4,20 Euro) stehen auf der Karte. 

Letzterer ist erneut eine gelungene Überraschung. Leicht, nicht zu süß, nicht mit Marmelade überladen, dafür aber gar nicht trocken und staubt nicht beim Essen. Himmlisch, eigentlich. 

Geistiges beim "Kirchenwirt"

Beim "Kirchenwirt", um bei der Bezeichnung zu bleiben, gibt es auch "Geistiges". Ein paar Schnäpse stehen auf der Karte, besonders zu empfehlen: Traxls eigener Gin. 

Selbstredend, dass auch das Bier zumindest zum Teil aus kirchlichem Hause kommt: Das liefert die Stiftsbrauerei Schlägl, das Krügerl Schlägler Kristall kostet christliche 5,10 Euro. Bio Heimat Bier und Böhmerwald Zwickl kosten in der 0,3 Liter-Flasche mit 4,90 Euro auch fast so viel. 

Ein Cappuccino mit Herzmuster, ein Glas Wasser und ein Stück Schokolade auf einem Holztablett.

Punkten kann Traxl natürlich mit seinem Kaffee in Linzer Bestlage: Espresso (2,50 Euro), Cappucchino (4,10 Euro), oder Affogato um 5 Euro sind unschlagbar. 

Was das neue Willkommens-Center wirklich schafft: Es verbindet tatsächlich den Dom mit dem Platz, es schafft einen offenen Begegnungsraum, die Kirche tritt damit einen Schritt aus den dicken Mauern heraus und öffnet sich. Und es wirkt: Spaziergänger bleiben stehen, schauen, staunen. Und genießen dann. Himmlisch.

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