Linzer Franckviertel: Anrainer reden mit

Auf einer Fläche von 27.844 Quadratmetern stehen 17 Gebäude in der ÖBB-Siedlung. Erbaut wurde diese in den 1920er-Jahren und nach dem Krieg wiederaufgebaut    
Ehemalige ÖBB-Häuser sollen abgerissen werden, das neue Projekt soll Modellcharakter für Linz erhalten.

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Linz und die Stadtentwicklung, ein immer spannendes Thema. Das weiß auch Andreas Kleboth, Architekt mit Büros in Linz, Innsbruck und Wien: „Linz zählt zu den dynamischsten Mittelstädten Europas. Damit steht die Stadt allerdings auch vor großen städtebaulichen Herausforderungen – angefangen vom notwendigen Umbau zur Klimaneutralität bis hin zur Entwicklung von Smart Citys.“

Dieser Verantwortung muss das Büro nun bei einem Linzer Stadtentwicklungsprojekt gerecht werden – bei der Realisierung des Projektes in der ehemaligen ÖBB-Siedlung zwischen Ginzkey- und Füchselstraße im Franckviertel in Linz.

 

Formuliert wurde jedenfalls ein großes Ziel: Das Projekt im Franckviertel wurde von der Stadt Linz als Modellquartier für die vom Bundesministerium für Klimaschutz ausgeschriebene „öffentlich-öffentliche Kooperation klimaneutrale Stadt“, ein Förderungsmodell des Bundes, ausgewählt. Daran wird Linz bei der Umsetzung dieses Projekts auch gemessen werden.

Aufwertung des Viertels

Dessen ist sich Architekt Kleboth bewusst: „Ziel ist, nicht nur die Bebaubarkeit des Areals optimal zu nutzen, sondern auch die Potenziale dieser Neunutzung zur Aufwertung des umliegenden Stadtgebietes zu forcieren.“

Bei der Entwicklung denke man losgelöst von einzelnen Projekten: alle Anrainer sollen von den neuen, öffentlichen Alltags- und Freizeitangeboten und der guten sozialen Durchmischung profitieren. Die soll durch vielfältige, hochwertige und gleichzeitig leistbare Wohnungen entstehen, beschreibt Kleboth die Intention des Projektes.

Projektpartner sind übrigens die Linzer Wohnbaugenossenschaft GWG und Strabag Real Estate. Sie haben offenbar aus früheren Projekten gelernt und binden nun Anrainer und Betroffene frühzeitig ein.

Unter dem Namen „Franck4tel – Gölsdorf Quartier“ beginnt nun das „kooperative Planungsverfahren“. Aus 15 eingereichten Architektur- und Stadtplanungsentwürfen wurden die Konzepte von Max Rieder und Michael Strobl aus Salzburg sowie „Alles wird gut“ aus Wien ausgewählt, für die Freiraumplanung haben die Überlegungen von Carla Lo aus Wien die Lenkungsgruppe überzeugt.

Anrainer eingebunden

Nun geht es daran, in Workshops mit den Anrainern, die am 26. Juni, 24. Juli und 29. September im Volkshaus Franckviertel stattfinden, „die Bevölkerung einzubinden und lebenswerte Stadträume für alle Menschen zu schaffen“, wie es Architekt Kleboth formuliert. „Vorstellungen, Wünsche, Erfahrungen und Bedürfnisse fließen so von vornherein in das Projekt mit ein“, benennt etwa Erwin Größ von Strabag Real Estate einen wesentlichen Vorteil dieses Verfahrens.

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