Die Fensterbänke sind begehrt, auch die Plätze hinter den Säulen. In der offenen Küche sorgt Theresas Mann Arron dafür, dass die Gerichte schnell und liebevoll angerichtet auf die Tische kommen. Er ist Ire aus Greystones, sie haben sich bei der Arbeit auf einem Kreuzfahrtschiff kennengelernt und sind dann für vier Jahre gemeinsam nach Australien gegangen.
"Das Visum war schwer zu bekommen", erinnert sich Theresa, und sie strahlt vor Begeisterung, wenn sie von Melbourne erzählt.
Von jener Stadt, in der es "an jeder Ecke ein großartiges Kaffeehaus gibt", in der "Brunch schon eine ganz andere Kultur hat". Und diese Brunch- und Frühstückskultur wollte sie mit Arron nach Linz, in ihre Heimatstadt bringen.
Und es funktioniert. Das Lokal ist voll, am Nachbartisch kommt Shakshuka (12,50 Euro), ein junger Mann bestellt das "Tasting Breakfast Board", eine Variation aus Kleinigkeiten von süß bis sauer (16,50 Euro), das von den anderen Gästen mit großen Augen bestaunt wird, als Arron es zum Tisch bringt.
Eierspeise at it's best
Dann kommt die Chili-Eierspeise (11,90 Euro). Unglaublich, wie liebevoll man ein Eierspeisbrot auch machen kann: Zwei Brokkolinis, Paprikahumus, die Eier (vom Biohof Tragler in Pettenbach) mit Chili- und Paprikaöl fein scharf gemacht auf zwei Scheiben Schwarzbrot, feinster Manchego-Käse drübergestreut. Augenweide und Gaumenfreude pur.
Sehr interessant: Lemon Meringue Pie Pofesen (11 Euro), eine italienisch interpretierte Form der in Oberösterreich so beliebten Mehlspeise (die ihren Namen eigentlich aus dem Italienischen hat).
Zuvor wird selbstverständlich ein Krug Leitungswasser auf den Tisch gestellt, dazu gibt es Tee "Aus Opas Obstgarten" (4 Euro). Auf der Karte steht noch Cult Café oder Mühl4tler Cola, es gibt Smoothies (6,90 Euro) in vielen Variationen, Freistädter Bier und vieles mehr.
Hier in Linz leben die beiden Chefs ihren in Melbourne entstandenen Traum des eigenen Lokals, in das sie ihre eigenen Erfahrungen aus vielen Küchen dieser Welt einbringen.
"Little Dancer" wird größer
Und jetzt wird das kleine, schmucke Lokal erweitert - ins Nachbarhaus. War zwar schwierig, erzählt Theresa, "aber dann ist ein Magistratsbediensteter gekommen, hat sich alles angeschaut und die passenden Lösungen gefunden", strahlt sie wieder übers ganze Gesicht.
Sind zwar nicht viel mehr als zehn Plätze, "aber damit haben wir so viel Platz, wie wir im Sommer mit dem Schanigarten hinten haben", ist die Mutter zweier kleiner Kinder zufrieden. Der Durchgang ist derzeit noch von einem alten Kasten versperrt.
Die Gäste - an diesem Tag sind es durchwegs junge, urbane Menschen, die sich gerne Zeit für ein ausgiebiges Frühstück auch unter der Woche nehmen, wird es freuen. Da wird der Name des Lokals dann Programm. Denn "Little Dancer", erläutern Theresa und Arron, "wird umgangssprachlich im Englischen verwendet, wenn etwas richtig Gutes passiert".
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