Eine ganze Region kämpft um den Erhalt des Skigebiets Kasberg
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Das oberösterreichische Skigebiet Kasberg bei Grünau im Almtal steht vor dem Aus. Der Weiterbestand dürfte an der Weigerung der Grundeigentümer scheitern. Fünf der zehn Eigentümer stimmen einem für die Wirtschaftlichkeit notwendigen Sommerbetrieb derzeit nicht zu. Nun wird bereits laut über den Rückbau der zehn Liftanlagen nachgedacht.
Gestern, Donnerstag, hat das erneut die Bevölkerung aus den Gemeinden Grünau, Scharnstein, Pettenbach und Vorchdorf auf den Plan gerufen. Mehrere Hundert Menschen versammelten sich am Abend am Ortsplatz in Grünau, um für den Fortbestand des Seilbahnbetriebes zu demonstrieren. Aus den Lautsprechern dröhnte dazu der Hit von Wolfgang Ambros "I wü Schifoan".
Liebeserklärung an den Kasberg
Bei der Kundgebung waren sowohl Vereinsfunktionäre- und mitglieder als auch Sportler, Großeltern, Eltern und Kinder anwesend. Und auch sie ließen ihrem Unmut freien Lauf: "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns den Kasberg klaut!", war etwa von den Volksschulkindern zu hören.
"Euer Kommen ist wie eine Liebeserklärung für den Kasberg. Wir werden weiter intensiv arbeiten", versprach der Bürgermeister von Grünau Klaus Kramesberger (SPÖ).
Gemeint sind damit vor allem weitere Gespräche. Schon nächste Woche lädt das Land die vier Betreibergemeinden zu einem Krisengipfel zur Festlegung der weiteren Vorgehensweise. "Ich werde in den Gesprächen die Wichtigkeit dieses Berges für unsere Region darlegen", sagt Kramesberger im KURIER-Gespräch. "Es ist schnell etwas zurück gebaut, aber so eine Struktur bekommt man nicht mehr zurück. Das gilt es zu bedenken", heißt es weiter.
Finanzielle Probleme
Der Kasberg kämpft seit Langem mit finanziellen Problemen. Das Land Oberösterreich beschloss 2016 eine Abgangsdeckung für den Betrieb der Skilifte bis zur Saison 2025/26, verlangte aber im Gegenzug ein touristisches Gesamtkonzept, um den Bestand danach abzusichern. Ein tragfähiges Konzept ohne Sommerbetrieb scheint dabei kaum realistisch zu sein - dieser wird aber von rund der Hälfte der Grundeigentümer abgelehnt. "Sie sind mit den derzeitigen Lösungsvorschlägen nicht zufrieden", so der Bürgermeister Klaus Kramesberger.
Sowohl die Wirtschaftlichkeit als auch die Eingriffe in die Natur seien kritisiert worden. Hinter vorgehaltener Hand spricht man aber auch davon, dass es eigentlich um die Jagd und den dahinterstehenden Trophäenkult gehe.
Lösungsvorschläge fehlen
Konkrete Lösungsvorschläge, wie man zu einer Einigung kommt, gibt es noch nicht. Die Grundeigentümer selbst hätten keine Vorschläge eingebracht, so Kramesberger. Für ihn ist das Ziel aber klar: "Mir ist wichtig, dass wir gemeinsam eine Lösung finden für den Kasberg, für die Region und die Menschen."
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