Vor der Hochzeit verhaftet: Bräutigam soll Drogen in großem Stil gedealt haben
Der schönste Tag im Leben - so wird der Tag der Hochzeit landläufig gerne bezeichnet. Für eine Braut in Linz bleibt der Tag wohl lebenslang in Erinnerung, auch wenn der 9. Juli dann doch nicht der Hochzeitstag werden sollte.
Denn die Polizei hatte ihren Bräutigam schon länger im Visier. Der 31-jährige österreichische Staatsbürger stand im Verdacht, Handel mit Cannabiskraut und Kokain in großem Stil zu betreiben.
Gegen den Verdächtigen, dessen Aufenthalt zuletzt den Behörden unbekannt war, konnte eine gerichtlich bewilligte Festnahmeanordnung erwirkt werden. Und die Fahnder wussten, wo sich der Mann am 9. Juli aufhalten wird: Am Linzer Rathaus, weil er sich dort verehelichen wollte.
Wenige Minuten vor der Trauung schlugen die Polizisten zu: Unmittelbar vor dem Trauungssaal des Neuen Rathauses Linz wurde er durch Kräfte der Linzer Drogenfahndung mit Unterstützung der Sondereinheit EGS festgenommen.
Der 31-Jährige hatte auch noch ein außergewöhnliches Hochzeitsgeschenk bei sich: So konnten mehrere morphinhaltige Mundidol-Kapseln sichergestellt werden.
Dealer verpfiff Abnehmer und Lieferanten
Der Mann verantwortete sich in seinen Einvernahmen zum Suchtgifthandel umfassend geständig und sagte doch noch "Ja", also "Ja, ich habe gedealt". Er gab an, seit seiner Haftentlassung im November 2023 im Linzer Volksgarten insgesamt etwa ein Kilogramm Cannabiskraut zur Finanzierung seiner Opiatabhängigkeit verkauft zu haben.
Der 31-Jährige, der teilweise auch seine Abnehmer und Bezugsquellen namhaft machte, wurde in die Justizanstalt Linz eingeliefert.
Auch Trauzeuge wurde festgenommen
Bei der Festnahme ergab sich ein bemerkenswerter Nebenschauplatz für die Polizei: Denn als Trauzeuge war just ein 49-Jähriger im Rathaus anwesend, nach dem bereits wochenlang aufgrund eines gerichtlichen Vorführungsbefehl gefahndet wurde.
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