Lido Sounds: Auch Linz kann Festival – ätsch!

Besucher des Lido Sound in Linz mit Strohhut und Sonnenbrille
Nicht alles läuft rund bei Großevents dieser Art, klar. Aber vieles. Und die Stimmung stimmt, bis zum letzten Tag. Auf zu einer kleinen „Tour de Festival“ – mit lustigen Outfits und tollen Partymenschen

Kichernd schweben zehn Elfen vorbei: Simsalabim, der Zauberstab wird gezückt. Ein paar Meter weiter wird eine auffällig kostümierte Frau angefeuert: Gemma, gemma, gemma! Das Bier fließt und die Verkleidung verrät: In ein paar Wochen wird geheiratet. 

Überhaupt ist das Lido Sounds in Linz Magnet für kleinere und größere Gruppen aus ganz Österreich, die was zu feiern haben.

Seit Donnerstag – heuer einen Tag früher als bei der Premiere im Vorjahr – bis heute ist Linz im euphorischen Ausnahmezustand.

Das Lido Sounds ist in der zweiten Runde. Die Stadt ist voll, Hotels und Unterkünfte sind ausgebucht, auf den Straßen wuselt es. Die Balkone der Wohnhäuser rund ums Festivalgelände sind jeden Nachmittag und Abend gut bevölkert, auch wenn nicht alle Anrainerinnen und Anrainer Fans der durchaus lauten Konzerte sind.

30.000 Besucher pro Tag beim Lido Sounds

Denn wie das so ist bei Großevents dieser Art läuft nicht ausschließlich alles rund: Es gibt Beschwerden von Nachbarn, die Schlangen vor den Getränkeständen sind extrem lang, die vor den Frauen-Toiletten ebenfalls. Wer endlich dran ist, darf dann nicht zimperlich sein.

Rund 30.000 Menschen bevölkern pro Tag das Festivalgelände an der Donau, manche von ihnen kommen von weither, um ihre Lieblingsbands zu sehen. Die sind natürlich der Grund dafür, dass die Stimmung vor Ort entspannt, ausgelassen und fröhlich ist. Selbst wenn an den Nachmittagen die Hitze alle in den Schatten drückt.

„Tour de Festival"

 Die Hauptaccessoires sind Hut, Hotpants und Glitzer, viel Glitzer. Außerdem wichtig: Große Sonnenbrillen und die Attitüde, ganz vorne – front of stage – rechtzeitig einen Platz zu ergattern: In ist, wer drin ist. Das Festivalpublikum stellt eine bunte Mischung aus jung und alt, locker und stylish, dezent und auffällig dar. Wer ins Gespräch kommen will, schafft das locker an jeder Ecke.

Lido Sounds: Auch Linz kann Festival – ätsch!

Schluss mit lustig - oder nicht?

Etliche Polterrunden waren beim Festival zu sehen, wie jene von Claudia (35) aus Grieskirchen: Schon ab zehn Uhr war die 14-köpfige Gruppe mit dem Partybus unterwegs, am Nachmittag ging es rund, die zukünftige Braut flog als weiße Eule verkleidet übers Gelände. Dabei wurden Federn gelassen: Das Hochzeitsdatum und das eigene Alter mussten kollektiv erarbeitet werden.

Lido Sounds: Auch Linz kann Festival – ätsch!

Feiern am Lido

Ein Mal pro Jahr trifft sich dieses Trio, um die Freundschaft und das Leben zu feiern. Heuer wurde dafür das Lido ausgewählt.

Lido Sounds: Auch Linz kann Festival – ätsch!

Der Zauberstab kommt zum Einsatz, die zierlichen Flügel sitzen

Chris ist mit einer Gruppe an Freundinnen und Freunden, bestehend aus zehn Elfen und Fabelwesen,  aus Innsbruck angereist. Sie blieben zwei Tage, Highlights waren die Auftritte von Deichkind und Kraftklub.

Lido Sounds: Auch Linz kann Festival – ätsch!

Wir kommen wieder

Nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr und dem heiß ersehnten Auftritt der Toten Hosen war für dieses Trio aus Deutschland klar: Es gibt 2024 ein Revival und wir sind dabei. Und zwar dieses Mal für die komplette Länge des Festivals.

Lido Sounds: Auch Linz kann Festival – ätsch!

"Ich sehe immer so aus"

 Sassi aus München blieb nur einen Tag und kommentierte ihr Outfit so: "Das ist nicht extra fürs Lido, eigentlich sehe ich immer so aus."

Lido Sounds: Auch Linz kann Festival – ätsch!

Wem ist heiß, wer mag ein Eis?

Eigentlich war für diesen kreativen Hemdträger links gar kein Lido-Besuch geplant. Da ein Freund aber nach dem ersten Festivalabend passen musste, sprang er als Ersatz ein.

Lido Sounds: Auch Linz kann Festival – ätsch!

Glitzer in Rosa und Silber – mehr geht nicht!

Laura ist Schauspielerin aus Wien: "Ich hab dieses Outfit extra für den Auftritt von Deichkind ausgesucht, ich hab es erst selten getragen."

Was fix ist: Nächstes Jahr geht es weiter, das Lido Sounds findet ein drittes Mal statt. Der weltbekannte DJ und Musikproduzent Parov Stelar, ein gebürtiger Oberösterreicher, brachte bei seinem Konzert Freitagnacht die Menge gekonnt zum Hüpfen. Um festzustellen: "Lido ist genau das, was Linz braucht."

Danach wollte er die Telefonnummer des Linzer Bürgermeisters Klaus Luger, um ihn zu fragen, "ob wir noch ein, zwei Nummern spielen dürfen". Auf die Antwort hat niemand gewartet. Und gespielt wird noch bis heute Abend.

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