Licht am Ende des Tunnels: Durchbruch beim Linzer Westring
„Eins, zwei, drei, Feuer“, ruft Bettina Stelzer-Wögerer ins Mikrofon und drückt den Knopf vor ihr – kurze Stille, dann ein lauter „Bumms“ und die Druckwelle, rast auf einen zu. Plötzlich ist am anderen Ende des Tunnels Licht zu sehen. Der finale Tunneldurchbruch für die Donaubrücke des Linzer Westrings (A26) ist damit vollbracht.
Am Dienstag lud die ASFINAG dazu ein. „Mit 66 Kilogramm Dynamit und 47 Zündern haben wir den Felsen weggesprengt“ erzählt ein Arbeiter. Dieses Spektakel ließen sich neben feiernden Arbeitern auch einige Ehrengäste nicht entgehen. Darunter Verkehrslandesrat Günter Steinkellner (FPÖ), Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und Stelzers Frau.
Sie ist die Patin des 3.200 Meter langen „Bettina-Tunnels“, wie er nun heißt, und durfte demnach auch die Sprengung in der „Urfahrwänd“ am nördlichen Donauufer auslösen. So besonders diese auch sein mag, ist sie dennoch nur eine von vielen.
Ein Projekt der "Superlative"
„Wir hatten eine Million Sprengungen, eine Million Bohrungen und eine Million Tonnen Tunnelaushub. Mit 33 Metern Breite ist es der breiteste Tunnel, den die Asfinag gebaut hat“, zeigte sich Andreas Fromm, Geschäftsführer der Asfinag Bau Management GmbH, begeistert. Das werde aber nicht die letzte „Superlative“ sein, die man erreiche. Denn beim Projekt ist erst Halbzeit.
Seit Mai 2020 laufen die Arbeiten für die Stollen nördlich und südlich der Donau, die später einmal die Auf- und Abfahrten zur Brücke sein werden. Bis Sommer 2023 werde nun die Innenschale der Tunnel betoniert. Im Herbst 2024 solle schließlich der größte Teil des Tunnelsystems – inklusive der „größten Hängebrücke der Welt“ für den Verkehr freigegeben werden.
Darauf freut sich auch der Linzer Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ): „Es soll dann bis zu 40 Prozent weniger Verkehr auf der Rudolfstraße und in Folge auf der Nibelungenbrücke geben“. Gratis ist dieser Effekt nicht: Die erste Etappe kostet 260 Mio. Euro, je die Hälfte entfallen auf Tunnel und Brücke. Insgesamt kostet die A26 743 Mio. Euro, wobei sich die Baukosten um 100 Mio. erhöht haben.P. Stacher
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