Lavendel gegen Angststörungen

Lavendel ist nicht nur wunderschön, es hilft auch
Corona ist eine Belastung, für viele auch psychisch. Lavendel kann helfen. Von Silke Kranz.

Ich gebe zu, langsam werde ich mürbe. Die letzte Zeit hat mich durchaus an meine Grenzen gebracht. Trotzdem ist der Schlaf nicht so erholsam, wie ich es mir wünsche. In Gesprächen mit meinem Umfeld sowie mit meinen PatientInnen höre ich oft Ähnliches. Die Corona-Krise an sich stellt schon eine Belastung dar, dazu kommen noch Homeschooling, die Einschränkung unserer Kontakte und Gewohnheiten sowie viele andere kleine und größere Veränderungen.

Das "Rad" dreht sich

Viele beschreiben das „Rad“, das sich im Kopf immer weiter dreht und uns nicht die ersehnte Ruhe finden lässt. In den ersten Wochen der Pandemie war kaum Platz für unsere Befindlichkeiten, inzwischen nehmen psychische Beschwerden jedoch einen immer größeren Raum in meinem Arbeitsalltag ein. Deshalb lege ich Ihnen heute mein Lieblingskraut ans Herz: den Lavendel.

Lavendel gegen Angststörungen

Autorin Silke Kranz Ärztin in Bad Zell

Diese wunderschöne Pflanze verbinden viele mit der Provence und allein schon deshalb mit dem entspannten Gefühl von Urlaub, hervorragendem Essen und Wein. Tatsächlich wird er auch als Küchenkraut für Fleisch- und Fischgerichte verwendet, nicht verwunderlich, ist er doch mit Rosmarin, Salbei und Minze verwandt. Bei mir zu Hause findet sich der Lavendel außer im Topf noch in Kissen, als Duschgel, Badeessenz, Bodylotion, Öl und als Tropfen zum Einnehmen.

Wunderbarer Geruch

Einfach deshalb, weil es für mich kaum etwas Beruhigenderes gibt als seinen Geruch. Abgesehen davon überlebt Lavendel selbst bei mir, die ich bei Gott keinen grünen Daumen besitze, da er Sonnenexposition, wenig Wasser und nährstoffarme Böden gewohnt ist. Schon die Ägypter, Griechen und Römer bezeichneten ihn als heiliges Kraut, später reihten sich Paracelsus und Hildegard von Bingen als Anhänger ein. Der Grund dafür liegt in den ätherischen Ölen des Lavendel begraben, welche beruhigend und schlaffördernd, aber auch gegen Blähungen und Verdauungsschwierigkeiten wirken.

Keimtötende Eigenschaften

Zusätzlich besitzt er keimtötende Eigenschaften, sodass er äußerlich bei Hauterkrankungen wie Pilzbefall und als Tee bei Entzündungen des Darms eingesetzt werden kann. Die Kräuterheilkunde gilt oft als wenig wissenschaftlich, im Falle des Lavendels kann ich jedoch mit einer doppelblinden Studie aufwarten, welche die Wirksamkeit des Krauts bei Angststörungen beweist. Zusätzlich wurde er erst heuer zur „Arzneipflanze des Jahres“ gewählt. Da wir hoffentlich in Zeiten wie diesen regionale Unternehmen unterstützen: Besuchen Sie doch demnächst Ihren Lieblingsfloristen und die Drogerie oder Apotheke Ihres Vertrauens und entdecken Sie den Lavendel für sich.

Silke Kranz ist Sport- und Ernährungsmedizinerin und Ärztin für Allgemeinmedizin in Bad Zell

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