LASK zimmert an seiner Zukunft

Trotz der Angriffe von Thomas Goinger und seiner Schüsse aufs Rapid-Tor schied der LASK aus dem Cup aus
Spannende Zeiten für die Linzer Athletiker. Zwar ist der Traum vom Cup-Finale geplatzt, doch nach dem Spiel ist bekanntlich vor dem Spiel.

Nun kommt es zum Meisterschaftsgipfel: LASK gegen Red Bull Salzburg, der Zweite gegen den Ersten. Gewinnen die Linzer, verringert sich ihr Rückstand auf einen Punkt. So nahe ist den Bullen um diese Jahreszeit zuletzt kein Klub gekommen. Die Bundesliga-Reform macht es möglich. Nach dem Grunddurchgang werden neuerdings die Punkte halbiert, das lässt Vorsprünge respektive Rückstände schmelzen.

Cup abgehakt

Das unglückliche Ausscheiden aus dem Pokal wurde rasch abgehakt. Voller Fokus auf Sonntag, alle Kräfte bündeln, lautete die Devise. Trainer Oliver Glasner musste sein Team aufrichten und pushen, zugleich aber den gebotenen Respekt vor dem Gegner einmahnen. Der Meister ist der Meister ist der Meister.

Zeit der Gerüchte

Der Fußball-Jahreskreis folgt gewissen Gesetzmäßigkeiten. Frühling ist die Zeit der finalen Zuspitzung, sportlich wie personell. Wer wird bleiben, wer möchte oder muss gehen, wer soll kommen? Beim LASK dreht sich momentan alles darum, wie sich der Coach entscheiden wird. Glasner ist auf dem Markt, nicht nur in Österreich. Spekulationen wuchern üppig: Salzburg sei nach dem Wechsel von Coach Marco Rose zu Borussia Mönchengladbach eine Option, ebenso der VfB Stuttgart oder der VfL WolfsburgGlasner in allen Gassen.

Nur Gerüchte?

Der angeblich Vielumworbene kommentiert die Gerüchte nur noch humorig. Nichts soll die Konzentration auf die ausstehenden neun Spiele stören. Immerhin winkt die Qualifikation zu Champions oder Europa League. Vorerst wird der Ball jedoch flach gehalten, zum Saisonziel wird das internationale Geschäft nach wie vor nicht erklärt. Von Spiel zu Spiel und nicht auf die Tabelle schauen, abgerechnet wird zum Schluss – die üblichen Stehsätze aus der Motivations- und Besänftigungskiste.

An den Grenzen

Ob Glasner gehalten werden kann, wird nicht zuletzt von den Perspektiven des LASK abhängen. Mit dem Erfolg stößt der wieder erstarkte Traditionsklub an Grenzen. Zurzeit wird in Pasching gekickt.

Stadionpläne

Das Stadion fasst nur etwas mehr als 6.000 Zuschauer, zu wenig für eine weitere kontinuierliche Aufwärtsentwicklung. Für Top-Spiele könnten 15.000 Karten oder sogar mehr verkauft werden. Der Einzugsbereich der Schwarz-Weißen reicht weit über Oberösterreich hinaus. Ein eigenes Fußballstadion im Süden der Stadt, nahe dem Pichlingersee, soll her: Gesamtkosten 45 Millionen Euro. Die eine Hälfte möchte der Verein selbst stemmen, die andere soll die öffentliche Hand beisteuern.

Widerstand

Der Klub treibt Planungen und Vorbereitungen voran, doch regt sich Widerstand. Eine Gruppe aus Anrainern und Kommunalpolitikern strebt eine Volksbefragung, zu deren Einleitung 6.100 Unterschriften erforderlich sind. Die werden zurzeit gesammelt. Zudem droht das Projekt in den aktuellen Finanzkonflikt zwischen Stadt Linz und Land Oberösterreich zu geraten. Die beiden streiten darum, wer wofür wie viel Geld aufbringen soll. Eine grundsätzliche Entscheidung in der Stadion-Frage muss jedenfalls bald getroffen werden, die Zeit drängt. Der Profi-Betrieb ist in Pasching nur bis 2022 möglich, die Rückkehr in die heillos veraltete Gugl-Arena keine Option.

Autor: Gerhard Marschall

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