"Komm raus": Wie Oberösterreich Gäste locken will

"Komm raus": Wie Oberösterreich Gäste locken will
29.000 Betriebe im Bundesland sind vom Tourismus abhängig. Das Land beginnt, um Urlauber zu werben.

Das kleine Mädchen trägt Badeanzug, klettert auf den Küchentisch, springt - und taucht in einem Badesee wieder auf: So beginnt eines der drei Videos, mit dem Landesregierung und Oberösterreich Tourismus Gusto auf Urlaub im Bundesland machen wollen. "Komm raus", lockt die Kampagne, denn: "Drinnen ist nicht draußen".

Am Mittwoch wurde die neueste Werbelinie in Linz vorgestellt. "Oberösterreich sperrt wieder auf, der Tourismus geht wieder an den Start", freute sich Tourismuslandesrat Markus Achleitner (ÖVP). "Und auch die Leute, die wochenlang zu Hause waren, haben Sehnsucht nach Freizeit, sie wollen wieder raus. Wir wollen Urlaubs- und Konsumfreude wecken." Das Land investiert in die Kampagne zwei Millionen Euro.

Obwohl ein industriegeprägtes Land, ist Tourismus auch in Oberösterreich ein extrem wichtiger Wirtschaftszweig. 29.0000 Betriebe sind dort tätig. Laut Achleitner kommen 6,5 Milliarden Euro der Bruttowertschöpfung pro Jahr aus dem Tourismus. Vor allem das Sommerhalbjahr sei entscheidend, rechnete der Landesrat vor: 5,3 Millionen Übernachtungen wurden in der Sommersaison 2019 gezählt - das machte zwei Drittel des Gesamtjahresergebnisses aus. Dazu kommen noch 11,6 Millionen Tagesausflüge.

Schon bisher kam die Hälfte der Oberösterreich-Urlauber aus dem Inland. Diese Stammgäste gelte es zu halten und neue zu werben, hieß es am Mittwoch. "Wir wissen alle nicht, wie die Gäste reagieren", überlegte jedoch Wirtschaftskammer-Spartenobmann Robert Seeber. "Aber von unserer Seite wird es eine Gastfreundschaft geben."

Entsprechend aufgebaut ist die Werbelinie. Schon ab Samstag geht es mit der Kampagne "Zruck in die Gastro" los, betonte Seeber. "Ich sag' immer, Gastronomen und Hoteliers haben sehr schwere Zeit gehabt. Wir sind zuversichtlich, dass das jetzt alles gut funktioniert."

Oberösterreich Tourismus habe bereits Vor-Corona eine Kampagne überlegt, in der Naturerlebnisse und Sommerfrische im Mittelpunkt stünden, beschrieb Geschäftsführer Andreas Winkelhofer. Sie sei nun entsprechend der neuen Regeln adaptiert worden.

Natur, Kultur, Kulinarik und Gesundheit seien die Schwerpunkte: Das Angebot reiche von Kraftplätzen im Donauraum, Radfahren oder Mountainbiken im Salzkammergut bis zu Bergerlebnissen etwa in der Dachstein-Region.

"Wir sprechen mit der Kampagne ganz klar die Einheimischen an, aber auch andere Bundesländern, die wir bisher noch nicht so im Fokus hatten", überlegte Winkelhofer. "Drinnen ist To-do-Liste, draußen ist Abenteuer."

 

 

 

Kommentare