Kein Platz für Notfall-Patientin: OÖG-Aufsichtsrat tagt, externe Prüfung startet

Ärzte in blauer Kleidung schieben eine Person auf einer Trage durch einen Flur.
Landeshauptmannstellvertreterin Haberlander kündigte eine externe Prüfungskommission an.

Nach dem Tod einer Patientin aus dem Krankenhaus Rohrbach, die in keiner Spezialklinik aufgenommen wurde, ist für 17. November eine Sondersitzung des Aufsichtsrats der Oö. Gesundheitsholding (OÖG) anberaumt worden.

Die für Gesundheit zuständige Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) kündigte im Gespräch mit dem ORF zudem an, eine externe Expertenkommission einzusetzen.

Häufung von Todesfällen wegen Systemüberlastung

Zuletzt wurden mehrere tragische Todesfälle in Zusammenhang mit dem überlasteten Gesundheitssystem bekannt. Die Vorfälle schlagen hohe Wellen, die Empörung ist groß. 

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Ergebnisse nächste Woche erwartet

Es sei bereits eine genaue Prüfung des Falles in Auftrag gegeben worden, hieß es aus Haberlanders Büro. Die Abteilung Gesundheit habe alle Krankenhausträger, die vom Krankenhaus Rohrbach wegen des Notfalls kontaktiert wurden, um eine Analyse des Sachverhalts ersucht. 

Diese solle Mitte der kommenden Woche vorliegen. Zudem solle "zeitnah" eine Expertenkommission eingesetzt werden. Wer diese leiten wird, ist noch offen. Ein Mitglied werde jedenfalls Jakob Hochgerner, der Leiter der Abteilung Gesundheit, sein.

Kommunikationskanäle verbessern

Darüber hinaus sollen die Kommunikationskanäle zwischen den Spitälern verbessert werden. "Ich möchte den Analysen der Expertinnen und Experten nicht vorgreifen, aber für mich zeigt sich bereits jetzt: Kommunikation ist ein zentraler Punkt, auf den man genau schauen muss", so Haberlander. 

Es müssten klare Kommunikationsstrategien und -wege entwickelt werden - eine Art "rotes Telefon", wie sie das Projekt nennt. Ohnehin bereits geplant sei auch eine Erhöhung der Intensivkapazitäten von derzeit 383 auf 468 Intensivbetten.

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