Kamera-Attrappen sorgen für politischen Wirbel in Linz

Die Attrappen wurden an den Laternen angebracht.
Die Kameras hätten "Mülltouristen" zur Abschreckung dienen sollen. Nun wurden sie wieder abmontiert.

In der Stadt Linz sorgen derzeit Kameras für politischen Wirbel: Da in den neu aufgestellten Müllpressen am Südbahnhofmarkt immer wieder Privatpersonen ihren Mist abladen, beschloss die Wirtschaftsabteilung dort zwei Überwachungskameras an Laternen anzubringen.

„Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens steigen durch den Mülltourismus dort die Kosten und zweitens geht es um die Sauberkeit auf den Märkten“, sagt Anke Merkl von der Wirtschaftsabteilung, die sich im Zuständigkeitsbereich von Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP) befindet.

Da echte Überwachungskameras jedoch genehmigt werden müssen und dies dauert, brachten sie vorläufig – zur Abschreckung – Attrappen an.

Kameras entlarvt

Stadtrat Michael Raml (FPÖ) enttarnte nun am Mittwoch offiziell die Aktion: „Fotos von den Attrappen sind bereits im Internet kursiert“, sagt er. Schließlich machte er sich selbst ein Bild davon. „Ich finde diese Aktion peinlich. Zudem schadet es dem Effekt der Videoüberwachung“, sagt er im KURIER-Gespräch.

Kamera-Attrappen sorgen für politischen Wirbel in Linz

Stadtrat Michael Raml (FPÖ) enttarnte offiziell die Attrappen.

Der Abschreckungsmethode der ÖVP wurde somit ein Strich durch die Rechnung gemacht. „Wir haben die Attrappen nun vorläufig abgenommen, um nicht weiter Öl ins Feuer zu gießen“, sagt Merkl. Sie warten nun auf die Genehmigung und auf die echten Exemplare.

Dies begrüßt Raml: „Ich glaub das echte Kameras, das Einzige sind, was wirklich zielführend ist.“ So wird derzeit auch für die Badgasse eine echte Kamera angedacht. „Die Badgasse ist versteckt und verdunkelt. Die Landespolizeidirektion hat den Wunsch geäußert, in dieser Problemzone eine aufzuhängen“, heißt es dazu  aus Ramls Büro.

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