Josef Pühringer: "Das beste Gas ist Vollgas"

Gastgeber Landeshauptmann Josef Pühringer
Landeshauptmann Pühringer lud die Journalisten zur final edition.

ÖVP-Landesparteisekretär Wolfgang Hattmannsdorfer sprach von der "final edition". Zum 22. und letzten Mal hat Josef Pühringer Donnerstagabend die Journalisten ins Linzer Lokal Josef geladen. Als er am 2. März 1995 Landeshauptmann geworden ist, hat er diese Tradition eingeführt, die nun zu Ende ging. "Ich bin für diese Zeit dankbar", sagte er. "Ich habe immer nach dem Spruch gearbeitet, das beste Gas ist Vollgas. Meistens haben wir Vollgas gegeben. Sicher in der Pressearbeit. Ich habe in meiner Funktion als Landeshauptmann 2860 Pressekonferenzen gegeben. Das heißt im Jahr 130. Ich bedanke mich, dass Sie mich ertragen haben, ich stelle aber fest, dass es manchmal schwerer war sie zu ertragen." (Lautes Gelächter).

Gestalter-Kritisierer

"Ich hoffe, dass Sie es ertragen, wenn ich das so sage, aber das sind die verschiedenen Positionen, die wir haben. Die einen sind die Gestalter, die anderen sind die Kritisierer. Der Standort bestimmt den Standpunkt, und da ist es halt für den einen nicht so angenehm wie es der andere empfindet. Ich habe nicht allzu oft pressemäßig interveniert, aber wenn ich mich ungerecht behandelt gefühlt habe, habe ich angerufen oder ein Gespräch gesucht." Er gebe keine Ratschläge an seine Nachfolger außer jenen, lasst euch nicht zu viel gefallen.

Pühringer gab auch eine Andekdote zum Besen. Er sei 1995 eine Woche nach seiner Angelobung ganz auf den Boden der Realität zurückgeführt worden. Damals habe in Linz der Städtetag stattgefunden. Präsident Helmut Zilk habe bereits vor der Veranstaltung einige Lokale besucht. Als er mit Bundespräsident Thomas Klestil in den Saal eingezogen seien, habe Zilk seinen Arm amikal über Pühringers Schultern gelegt und ihn gefragt, wie lange er nun schon Sekretär des Bundespräsidenten sei. Darauf habe er ihm geantwortet: "Herr Bürgermeister, mein Name ist Pühringer, ich bin der neue Landeshauptmann." Zilk habe ihn daraufhin ständig über den grünen Klee gelobt, um so seinen Lapsus auszumerzen.

Pühringer bedankte sich bei allen Pressereferenten, die ihn in der ÖVP und als Landeshauptmann begleitet haben: bei Andreas Hörtenhuber, Michael Herb, Michael Frostel, Renate Herb-Landa, Markus Gnad, Stefan Straßburger, Thomas Brandstetter, Alexandra Pilsbacher, Katharina Jocher, Daniel Scheiblberger, Thomas Haghofer, Anni Ferihumer, Gerhard Hasenöhrl, Karin Speidl, Hilde Weichselbaumer, Andreas Kremsner, Silvia Strasser, Andrea Brandstetter-Strasser, und Dominik Danner.

"Ich gehe durchaus mit einer gewissen Leichtigkeit", setzte Pühringer fort. "Einerseits freue ich mich über die Nachfolgeregelungen. Thomas Stelzer wird das ganz exzellent machen. Ich bin Michael Strugl dankbar, dass er als Landeshauptmannstellvertreter in die Riege eintritt. Er ist ein unheimlich erfahrener Politiker. Er hat als Chefstratege bei der Wahl 2009 die Fäden gezogen." Und er sei froh, dass Christine Haberlander seinen Sitz in der Regierung einnehmen werde. Allen Journalisten sage er gleich, dass sie ihn weiterhin Tag und Nacht anrufen könnten, "aber wenn ihr etwas Schlechtes über die Neuen hören wollt, dann erspart euch das Anrufen. Das wird es nicht geben." Er wechsle sicher nicht in die Fraktion der Besserwisser. "Ich habe 22 Jahre die Chance gehabt, der Fraktion der Bessermacher etwas zu zeigen. Manches ist gelungen, manches weniger. Mit der Bilanz bin ich halbwegs zufrieden."

Unter den Gästen waren auch die Wirtschaftskammerpräsidenten Christoph Leitl und Rudolf Trauner.

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