Influenza: 200.000 Impfdosen für Oberösterreich bestellt

Landesstellenausschuss-Vorsitzender Albert Maringer, Österreichische Gesundheitskasse, LH-Stellvertreterin Christine Haberlander, Vizepräsidentin Monika Aichberger, Apothekerkammer Oberösterreich.
ÖGK-Gratis-Aktion für bestimmte Gruppen im Bundesland. Land hofft auf tatsächliches Eintreffen der Bestellungen.

In Oberösterreich sind heuer 200.000 Dosen für die Grippeimpfung bestellt worden, im Vorjahr waren es 50.000. Darunter ist ein neuer Hochdosis-Impfstoff, der vor allem in Alters- und Pflegeheimen - kostenlos - zum Einsatz kommen soll. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) bietet in Oberösterreich eine Gratis-Impfaktion für bestimmte Gruppen an. Weitere Impfaktionen sind für Kinder, die als Multiplikatoren gelten, sowie für Lehrer und Spitalpersonal geplant.

80.000 Impfdosen stellen ÖGK und die Apothekerkammer im Bundesland zur Verfügung, erstmals hat auch das Land selbst Impfstoff beschafft, sagte LHStv. Christine Haberlander (ÖVP) in einer Pressekonferenz mit dem Vorsitzenden des ÖGK-Landesstellen-Ausschusses Albert Maringer und Vizepräsidentin Monika Aichberger von der Apothekerkammer OÖ. Insgesamt erwartet man 200.000 Dosen, also das Vierfache des Üblichen. Das Land habe eine Million Euro in die Hand genommen, die ÖGK 370.000 Euro.

Drei Kriterien

Die ÖGK bietet heuer für einen Teil ihrer Versicherten eine Gratis-Impfaktion an: Wer von drei Kriterien - über 65 Jahre, Vorerkrankungen, sozial bedürftig - zwei erfüllt, kann daran teilnehmen. Die übrigen müssen rund 25 Euro für den Impfstoff und das Arzthonorar, das bis zu 25 Euro betragen kann, berappen. Es solle „keine wirtschaftliche Entscheidung sein“, sich impfen zu lassen, betonte Maringer und kündigte an, die Aktion im nächsten Jahre noch weiter ausrollen zu wollen.

Für die Gratis-Kinderimpfaktion, die bis zum vollendeten 15. Lebensjahr gilt, stehen 48.000 Dosen nasal zu verabreichender Impfstoff zur Verfügung, für Kleinkinder zudem 8.000 Dosen eines Totimpfstoffs. Für Personen über 65, deren Immunantwort oft geringer ausfällt, wurden 16.000 Einheiten eines Hochdosis-Präparats bestellt, das neu am österreichischen Markt ist und vor allem in Alters- und Pflegeheimen - ebenfalls kostenlos - zur Anwendung kommen soll. Impfaktionen sind zudem für die Beschäftigten der Landesspitäler und in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium für Lehrer geplant.

Offen, ob sie wirklich eintreffen

Die Grippe-Impfung ist etwas sehr Wichtiges„, appellierte Aichberger an die Impfmoral. Auch wenn man die Influenza trotz Impfung bekomme, sei sie viel abgeschwächter, setzte sie dem häufig vorgebrachten Argument der begrenzten Treffsicherheit entgegen. Es gebe jedes Jahr Tausende Tote durch die Grippe, ergänzte Haberlander.

Spezielle Aktionen für Pflegemitarbeiter waren vorerst offenbar nicht geplant, hier wurde auf das Kontingent für die “Allgemeinbevölkerung„ verwiesen. Aichberger kritisierte allerdings, dass in diesen Berufsgruppen die Impfmoral oft nicht besonders ausgeprägt sei.

Offen ist auch noch die Frage, ob die bestellten Impfstoffe auch wirklich eintreffen, geliefert wurden sie nämlich noch nicht. “Ich hoffe, dass wir das auch bekommen„, so Haberlander und, “dass es auch verimpft wird„. Noch ist allerdings Zeit. Experten raten, sich erst ab Mitte November impfen zu lassen, um möglichst langen Grippeschutz zu haben.

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