Immer mit Gewinn

Rhetorisch steht Andreas Mitterlehner (57) seinem älterem Bruder Vizekanzler Reinhold Mitterlehner in nichts nach. Der Generaldirektor der Hypo Oberösterreich hielt zum 125-Jahr-Jubiläum seines Hauses eine überzeugende Rede, die im Appell an die Politik, die Medien und die Aufsicht mündete, sich für starke Regionalbanken einzusetzen. "Die Regionalbanken werden eher benachteiligt."

Landeshauptmann Josef Pühringer gratulierte als Vertreter des Haupteigentümers Land OÖ sowohl Mitterlehner als der Bank. "Ja, ihr habt die Schaufensterfähigkeit", sagte er, aber Mitterlehner hätte im Schaufenster ein Problem, denn da herrsche Rauchverbot. Die Hypo sei 1891 im Linzer Landhaus mit dem Auftrag gegründet worden, die Menschen mit günstigen Krediten zu versorgen. "Genau diese Funktion hat die Bank heute noch." Sie habe sehr bewußt auf ein sehr konservatives Geschäftsmodell gesetzt. In der Geschichte der Hypo habe es keinen einzigen Fall gegeben, wo etwas nicht in Ordnung gewesen wäre. Die Bank habe jedes Geschäftsjahr mit Gewinn abgeschlossen, "sie ist die sicherste und bonitätsmäßig stärkste Bank Österreichs".

Die Hypo sei nicht für dieLandespolitik da, sondern für ihre 100.000 Kunden. Sie sei ein starker Partner für die Freiberufler, insbesondere für die Ärzte. Sie kooperiere mit kirchlichen und mit Sozialorganisationen, so der Landeshauptmann. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Wohnbau, das jährliche Finanzierungsvolumen beträgt rund vier Millionen Euro. Während 1970 beim Wohnen pro Person rund 20 Quadratmeter zur Verfügung standen, sind es heute 44 Quadratmeter.

Die Hypo ließ sichdas Jubiläum etwas kosten. Neben dem Linzer Ars Electronica Center war ein Zelt ganz in weiß aufgebaut worden. Mittwochabend feierten die Mitarbeiter, Donnerstagabend war das offizielle Programm für die Gäste. Unter ihnen waren Bischof Manfred Scheuer, Bischofsvikar Wilhelm Vieböck, Generalvikar Severin Lederhilger, Aufsichtsratsvorsitzender und Oberösterreichische-Vorstand Othmar Nagl, Landesfinanzdirektorin und stellvertretende Hypo-Aufsichtskommissärin Christiane Frauscher, Arbeiterkammerpräsident Johann Kalliauer, die Energie-AG-Vorstände Leopold Windtner und Werner Steinecker, die Raiffeisen-Vorstände Michaela Keplinger-Mitterlehner, Georg Starzer und Markus Vockenhuber, der Grüne Klubobmann Gottfried Hirz, Landesamtsdirektor Erich Watzl, der ehemalige Hypo-Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Stampfl, die stellvertretenden Ärztekammerchefs Johannes Neuhofer und Thomas Fiedler, weiters die Hypo-Vorstände Sonja Ausserer-Stockhamer und Thomas Wolfsgruber. Moderiert wurde der Abend von den LT1-Leuten Silvia Schneider und Wolfgang Irrer.