Hausbau im Wandel: Fit für die Zukunft

Hausbau im Wandel: Fit für die Zukunft
Nachfrage nach klassischem Einfamilienhaus ist ungebrochen, aber vermehrt Zu- und Umbauten bestehender Objekte

Ein riesiger Fleck grüne Wiese, ein individuell geplantes Einfamilienhaus, jeder erdenkliche Schnick-Schnack. Geht natürlich immer, bei entsprechend Budget und Platz. Dass das aber nicht mehr die Zukunft des modernen Hausbaus sein wird, erklärten Christian Wimberger und Norbert Königsecker, Geschäftsführer der Wimberger Gruppe, kürzlich im Rahmen eines Rück- und Ausblicks in Lasberg.

„Der Wunsch nach einem Eigenheim ist unvermindert groß, das sehen wir täglich. Der Hausbau muss leistbar bleiben. Deswegen wird es aber ein Umdenken geben müssen. Weg vom individuellen Haus hin zu mehr Standardisierung, zu mehr Um- und Zubauten, zum Generationenwohnen und zu Projekten für die Generation 55+“, sagt Christian Wimberger.

Hausbau im Wandel: Fit für die Zukunft

Norbert Königsecker (li.) und Christian Wimberger, Geschäftsführer der Wimberger Gruppe

Rund 800 Bauprojekte wird die Wimberger Gruppe im Geschäftsjahr 2022/’23 abwickeln, am Ende desselben werden es rund 850 Mitarbeiter sein, der Umsatz ist mit 175 Mio. Euro prognostiziert.

„Wir wollen uns immer weiter in Richtung Komplettanbieter entwickeln. Von der Idee bis zum fertigen Haus inklusive Einrichtung und Gartengestaltung soll alles von uns kommen“, so Königsecker.

Besser planen

Die Baubranche hatte in den vergangenen Monaten stark mit Materialknappheit und Lieferschwierigkeiten zu kämpfen. „Vor zwei Jahren habe ich einen Ziegel bestellt und er war fünf Tage später da. Jetzt dauert es fünf Monate. Das bedeutet, wir müssen viel weiter vorausplanen.“ Stillstand habe es bis dato auf den eigenen Baustellen aber nicht gegeben. Rund fünf Monate dauert es derzeit von der Unterschrift bis zum Baustart, die durchschnittliche Dauer der Bauprojekte beträgt 10 Monate. „Wie sich der Krieg in der Ukraine auf die Baubranche auswirken wird, können wir derzeit noch nicht einschätzen“, sagt Christian Wimberger, der die Leitung der Unternehmensgruppe 2013 von seinem Vater Franz übernommen hat.

Hausbau im Wandel: Fit für die Zukunft

Fachkräfte selbst ausbilden

800 Menschen, 100 davon sind Lehrlinge, arbeiten derzeit in der Wimberger Gruppe, Tendenz stetig steigend. Im aktuellen Geschäftsjahr sollen 45 weitere Lehrlinge aufgenommen werden. In einer hauseigenen Akademie werden die  Burschen und Mädchen zu Fachkräften ausgebildet. „Das ist angesichts des gravierenden Fachkräftemangels in der Branche entscheidend. Und wir haben nach Abschluss der Lehre so gut wie keine Abgänge“, sagt Christian Wimberger.

Unter den 100 jungen Menschen sind derzeit vier Mädchen – zwei im Hochbau, eine in der Zimmerei und eine im Büro. „Ich habe mit den weiblichen Lehrlingen bis jetzt nur sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagt Herbert Steinmetz, Leiter der Lehrlingsakademie. Theoretisch wäre es bei Wimberger auch möglich, die Lehre mit Matura zu absolvieren. „Das nehmen aber nur sehr wenige in Anspruch. Die meisten schließen ihre Lehre ab und haben dann innerhalb der Unternehmensgruppe sehr gute Aufstiegschancen“, so Steinmetz.

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