Ortschaften am Mondsee schlagartig überflutet
Um 17 Uhr kamen am Mittwoch die ersten schwarzen Wolken, um 18 Uhr waren schon die Keller überflutet: Schlimme Unwetter haben – wie in Teilen der Donnerstag-Ausgabe berichtet – die Bewohner des Bezirks Vöcklabruck kalt erwischt. Alleine in Innerschwand am Mondsee waren 110 Feuerwehrleute im Dauereinsatz, erzählt Kommandant Herbert Wesenauer: „Bis spät in die Nacht haben wir Keller ausgepumpt, und im Morgengrauen hat schon das Aufräumen angefangen.“
Vor genau einem Monat, am 3. Juni, hat das erste Hochwasser zugeschlagen. „Auf solche Fälle müssen wir immer eingestellt sein. Wenn man sich so das Wetter anschaut, muss ich ,leider‘ sagen.“ In Loibichl ist die Wangauer Ache über die Ufer getreten, die Straßen waren dadurch bis zu 80 Zentimeter hoch überflutet.
Schlimm hat es auch die Gemeinde Oberwang am Mondsee erwischt. Das Ortszentrum stand binnen kürzester Zeit unter Wasser. Weil Zufahrtsstraßen entweder weggerissen oder von Muren und umgestürzten Bäumen blockiert waren, mussten die Feuerwehrmänner mit Traktoren zu den Häusern vorrücken. Die Autobahnauffahrt Oberwang musste für einige Stunden gesperrt werden.
Auch in den Bezirken Urfahr-Umgebung, Linz-Land, Kirchdorf, Steyr-Land und Perg sowie in der Landeshauptstadt gab es heftige Gewitter mit Blitzeinschlägen, Starkregen und Stürmen. Insgesamt wurden 2300 Helfer zu mehr als 300 Einsätzen gerufen.
Gewitterschäden auch in NÖ
Eine Gewitterfront zog Mittwochabend auch über das Waldviertel und richtete einen enormen Schaden an. Mehrere Keller und Straßen waren überflutet und eine Scheune wurde durch einen Blitzschlag in Schutt und Asche gelegt. Auch ein Pkw ging in den Fluten unter.
Ein Großaufgebot an Einsatzkräften musste gegen 20 Uhr zu einem Brand in Reinberg-Dobersberg, Bezirk Waidhofen an der Thaya, ausrücken. Vermutlich ein Blitzschlag hatte eine Scheune entzündet. Die wurde samt 30 Meter Brennholz und einem Rasenmäher ein Raub der Flammen. Die Besitzerin, eine Diabetikerin, erlitt während des Einsatzes einen Zuckerschock, konnte aber von Sanitätern vor Ort wieder stabilisiert werden.
Schon zuvor gingen starke Regenmengen nieder, die mehrere Straßen in Gastern und Kautzen, Bezirk Waidhofen/Thaya, unter Wasser setzten. Feuerwehrleute mussten auch in Weißenbach und Grünau zahlreiche Keller auspumpen. Ähnlich das Bild im Raum Weitra, Bezirk Gmünd: Die B 119 war bei Spital auf einer Länge von 60 Metern zirka 50 Zentimeter hoch überflutet. Die Wassermassen sorgten für einen Unfall, bei dem ein Wagen in den überfluteten Straßengraben geschlittert war. Das Auto stand bis zu den Fensterscheiben im Wasser. Der unverletzte Fahrer konnte sich noch selbst befreien.
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