88 Zwillinge und drei Drillinge: Insgesamt 3.562 Babys im KUK Linz

88 Zwillinge und drei Drillinge: Insgesamt 3.562 Babys im KUK Linz
Die Drillinge Laurenz, Raphael und Valentin der Familie Aumayr kamen am 10. Dezember in der 35. Schwangerschaftswoche zur Welt.

Ordentlich Betrieb herrschte im Vorjahr in der Geburtenabteilung des Linzer Kepler-Universitätsklinikums. Mit 3.562 Babys erblickten im Schnitt fast zehn Kinder pro Tag dort im Vorjahr das Licht der Welt.

Die Burschen hatten dabei die Mehrheit - aber nur knapp. 1.883 Buben stehen 1.679 Mädchen gegenüber. Und das Klinikum ist auch auf Mehrlingsschwangerschaften spezialisiert. Im Vorjahr kamen 88 Zwillinge und drei Mal Drillinge zur Welt. 

Das letzte Trio war gleichermaßen ein kleines Weihnachtswunder: Die Drillinge Laurenz, Raphael und Valentin erblickten am 10. Dezember gesund und munter das Licht der Welt, schildert das Klinikum in einer Aussendung. 

Dreifache Überraschung bei erster Untersuchung

Die 37-jährige Bernadette Aumayr, damals schon Mutter eines Mädchens, war auf natürlichem Weg schwanger geworden. Bei der ersten Eltern-Kind-Pass-Untersuchung gab es dann die große Überraschung: Es werden Drillinge.

Und aus medizinischer Sicht besondere Drillinge. Denn jedes Kind verfügte sowohl über eine eigene Plazenta als auch über eine eigene Fruchthöhle, was im Fachjargon als eine sehr selten auftretende trichoriale-triamniote Drillingsschwangerschaft bezeichnet wird. 

88 Zwillinge und drei Drillinge: Insgesamt 3.562 Babys im KUK Linz

Im Großen und Ganzen sei die Schwangerschaft weitgehend problemlos verlaufen, nur die erhebliche Zunahme des Bauchumfanges, insbesondere ab dem letzten Schwangerschaftsdrittel, sei sehr anstrengend für die werdende Mehrlings-Mutter gewesen. 

"Pflege-leichte" Kinder

Am 10. Dezember 2024 – am ersten Tag der 35. Schwangerschaftswoche - wurden die Drillinge Laurenz, Raphael und Valentin per Kaiserschnitt entbunden. Alle drei waren so wie ihre Mutter nach der Geburt rasch wohlauf. 

Sie mussten als „Pflege-leichte“ Patienten der neonatologischen Abteilung noch ein wenig an Gewicht zunehmen und wurden noch rechtzeitig über die Weihnachtsfeiertage zu ihrer zweieinhalbjährigen Schwester nach Hause entlassen.

Faktoren für eine Mehrlingsgeburt

Laut dem Keplerklinikum gibt mehrere Faktoren, die Zwillings- bzw. höhergradige Mehrlingsschwangerschaften wahrscheinlicher machen. Zum einen ist die Zahl der Mehrlingsgeburten in den letzten Dekaden vor allem durch die moderne Reproduktionsmedizin und Hormonbehandlungen gestiegen. Zum anderen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit generell bei familiärer Häufung von Mehrlingen sowie mit zunehmendem mütterlichen Alter, heißt es in der Aussendung des Spitals. 

88 Zwillinge und drei Drillinge: Insgesamt 3.562 Babys im KUK Linz

Ein erheblicher Anteil von Mehrlingen werde vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche entbunden und somit frühgeboren. Ob die Babys vaginal oder per Kaiserschnitt zur Welt kommen, wird im Keplerklinikum nach entsprechender Risiko-Stratifizierung und ausführlichen ärztlichen Beratungs- sowie Aufklärungsgesprächen gemeinsam mit den werdenden Eltern entschieden.

Betreuung bei Risiko-Geburten

„Eine adäquate perinatalmedizinische Betreuung muss berücksichtigen, dass Risiko-Geburten, insbesondere Mehrlings-Entbindungen, eine hohe fachliche Spezialisierung und viel Erfahrung erfordern. Die optimalen interdisziplinären Versorgungsstrukturen eines Perinatalzentrums sind vor allem bei Mehrlingsgeburten essentiell“, sagt Patrick Stelzl, leitender Oberarzt an der Universitätsklinik für Gynäkologie, Geburtshilfe und Gyn. Endokrinologie.

Die Kaiserschnittrate liegt im Kepler-Universitätsklinikum beim 31,5 Prozent. Laut Peter Oppelt, dem Vorstand der Geburtshilfeabteilung, liegt Linz "trotz des durchschnittlich deutlich höheren Anteils an geburtshilflichem Risiko-Klientel im österreichweiten Durchschnitt und deutlich unter dem Gesamtdurchschnitt vergleichbarer österreichischer Perinatalzentren der höchsten Versorgungsstufe". 

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