Frauenhäuser in OÖ: Aus fünf mach acht

V. li.: Eva Schuh, Geschäftsführerin Gewaltschutzzentrum OÖ, Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer und Erwin Fuchs, Landespolizeidirektor-Stellvertreter OÖ.
4,5 Millionen Euro investiert das Sozialressort von Birgit Gerstorfer (SPÖ) in den Gewaltschutz.

Häusliche Gewalt steigt. Das zeigen Zahlen aus dem Jahr 2020: Fast 1.600-mal wurde die Polizei in OÖ wegen häuslicher Gewalt gerufen. In der Folge wurden mehr als 2.000 Betretungs- und Annäherungsverbote ausgesprochen. Während es 2019 1.279 Gefährder gab, waren es vergangenes Jahr 1.614. Eine Steigerung von etwa 20 Prozent. Zwei von drei Übergriffen passieren innerhalb der Familie oder im engsten sozialen Umfeld.

„Wir müssen Schritte setzen, um diese Situation zu verbessern“, sagt Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. 4,5 Millionen Euro stellt deshalb das Sozialressort für Gewaltschutz bereit. Zu Gute kommt das Geld vor allem der Modernisierung und dem Ausbau von Frauenhäusern. Derzeit gibt es davon fünf: In Linz, Wels, Vöcklabruck, Steyr und Ried im Innkreis können Opfer Zuflucht finden.

Mühlviertel und Salzkammergut

Die Häuser in Steyr und Ried seien aber veraltet: „Wir werden die beiden Frauenhäuser in an einem neuen Standort durch einen Neubau ersetzen“, so Gerstorfer. Zudem sollen Frauenhäuser weiter ausgerollt werden: In Braunau ist dieses Jahr der Spatenstich. Im Mühlviertel und dem Inneren Salzkammergut laufe derzeit die Suche nach Grundstücken.

Zudem gebe es das Gewaltschutzzentrum, dass mit regionalen Außenstellen den Frauen Hilfe leistet. „Generell sei die Klientel zu 80 Prozent weiblich, zu 20 Prozent männlich“, sagt Leiterin Eva Schuh. Besonders auffallend sei, dass auch die Gewalt der Eltern gegen Kinder zugenommen habe. Hier sei Corona mit Homeschooling und zusätzlichen Sorgen wohl nicht ganz unschuldig.

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