Empörung über Identitären-Kundgebung für getöteten Bauer
In der Grenzgemeinde Leopoldschlag sollte vier Tage nach dem blutigen Amoklauf eines afghanischen Asylwerbers im Ort Wullowitz wieder mehr Normalität einkehren. Doch der Aufruf zu einer Gedenkveranstaltung für den ermordeten Landwirt Franz G. am Donnerstagabend sorgt für neue Unruhe in der Gemeinde. Mitglieder der rechtsextremen Identitären Bewegung wollen die aufgebrachte Stimmung nutzen und haben ein „Gedenken an Franz G.“ behördlich angemeldet.
„Wir haben damit nichts zu tun und es ist auch nicht in unserem Sinne“, sagt der Leopoldschlager Bürgermeister Hubert Koller. Der Bezirkshauptmannschaft sei nichts anderes übrig geblieben, als die Veranstaltung für die 30 bis 40 Teilnehmer gemeldet wurden, zu genehmigen, berichtet der Gemeindechef. Es sei offensichtlich, dass gewisse Gruppen die Situation für sich nutzen wollen. Die Namen der Veranstalter seien laut Behördenauskunft eindeutig den Identitären zuzuschreiben, beruft sich Koller auf Auskünfte seitens des Verfassungsschutzes.
Man wolle "Franz G. und allen anderen Opfern importierter Gewalt die letzte Ehre erweisen, heißt es. Die Initiatoren würden jedenfalls nicht aus Leopoldschlag stammen, versichert Bürgermeister Koller. Deutlich Stellung bezog auch Landeshauptmann Thomas Stelzer gegen die Kundgebung in Leopoldschlag. "So eine Situation, die schwer genug ist, darf nicht ausgenutzt werden, da darf es auch nicht zu einem Missbrauch kommen", sagte Stelzer im ORF-Radio.
In Wullowitz wurde das Asylheim in dem Jamal A. einen 32-jährigen Rotkreuz-Betreuer niederstach und lebensgefährlich verletzte bereits zugesperrt. Das Begräbnis von Franz G. wurde für den Dienstag der kommenden Woche fixiert. Über den mutmaßlichen Täter Jamal A. verhängte die Staatsanwaltschaft Linz am Donnerstag die Untersuchungshaft.
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