Einhorn und Elefant, Einfant und Elehorn

Der Kasperl und Seppy
Im Fasching geht alles drunter und drüber.

Kasperl und ich gehen sehr gern auf Faschingsfeste und verkleiden uns. Ich hab’ mich heuer für ganz etwas Schönes entschieden, ich wollte ein Einhorn sein, ein herziges rosarotes Einhorn mit viel Glitzer rundherum. Kasperl hat ein altes Elefantenkostüm gefunden und es voller Freude angezogen. Er hatte riesengroße graue Ohren, vier dicke runde Patschen als Füße, nur den Rüssel wollte er sich erst später aufsetzen, weil er am Weg zum Faschingsfest doch etwas hinderlich wäre. Ich hatte mir das rosarote glitzernde Einhorn-Kostüm angezogen und hab’ mir sehr gut gefallen, als ich in den Spiegel geschaut hab’. Nur das Horn wollte ich später aufsetzen, es war etwas wackelig und könnte mir unterwegs herunterfallen. Also haben wir Rüssel und Horn in eine Tasche gepackt.

Der Rüssel und das Horn fehlen

Auf dem Faschingsfest angekommen, ging’s schon recht lustig zu. Ein Clown war da, der die Kinder unterhalten hat, es gab Krapfen, es gab Limonade und es gab viel Musik zum Tanzen. Beim Eingang ist ein kleines Kasperltheater gestanden. Da sind wir gleich einmal stehen geblieben und waren neugierig, wie es denn ist, einmal nicht selber zu spielen und nur zuzuschauen. Ich sag’ euch was, es war so richtig spannend. Kasperl und ich haben sogar laut „Jaaaa!“ gerufen, als der andere Kasperl gefragt hat, ob wir alle da sind, und wir haben viel gelacht und kräftig applaudiert. Dann haben wir aber gemerkt, dass wir noch nicht fertig maskiert warten. Beim Kasperl-Elefanten hat der Rüssel noch gefehlt und beim Seppy-Einhorn das Horn. Wir sind also in einen Nebenraum gegangen, dort haben wir aber den Lichtschalter nicht gefunden, und es war sehr dunkel. Irgendwie haben wir es doch geschafft, Rüssel und Horn aufzusetzen.

Den Rüssel auf dem Kopf

Als wir wieder nach draußen gegangen sind, erklang plötzlich schallendes Gelächter, viel schallender als zuvor beim Kasperltheater. Alle schauten nur mehr auf uns: Kasperl hatte das Horn um die Nase gebunden und ich hatte den Rüssel auf dem Kopf.

Autorin Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters.

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